Schüsse in Innenstadt: Opfer festgenommen

Nach der Schussattacke in der Innenstadt am Freitag, bei der ein Mann getötet und einer lebensgefährlich verletzt worden ist, hat die Polizei nun zwei Männer festgenommen, darunter den 23-jährigen Schwerverletzten.

Auch der 29-jährige Begleiter der Opfer, der unverletzt blieb, wurde festgenommen. Bei den drei Männern handelt es sich laut derzeitigem Ermittlungsstand um Personen, die dem organisierten Verbrechen im Bereich des Westbalkans zuzuordnen sind, bestätigte die Polizei am Sonntag.

29-Jähriger zunächst Zeuge

Der 29-Jährige hatte zunächst als Zeuge gegolten. Das dürfte sich im Zuge der Ermittlungen und nach der formellen zeugenschaftlichen Einvernahme des Mannes geändert haben. „Er hat unglaubwürdige Aussagen zum Tathergang gemacht“, teilte der Sprecher der Landespolizeidirektion, Daniel Fürst, Sonntagmittag mit. Eine Beteiligung - in welcher Form auch immer - könne zum derzeitigen Zeitpunkt daher nicht ausgeschlossen werden.

Unterdessen befindet sich der angeschossene 23-Jährige - er soll einen Streifschuss am Kopf und mehrere Treffer im Oberkörperbereich erlitten haben - nicht mehr in Lebensgefahr. Er konnte im behandelnden Spital stabilisiert werden. Wie die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien, Nina Bussek mitteilte, wurde der Montenegriner auf Ersuchen der serbischen Strafverfolgungsbehörden verhaftet. Was die serbischen Behörden dem Mann konkret vorwerfen, wollte die Staatsanwaltschaft-Sprecherin aus ermittlungstaktischen Gründen nicht sagen.

Er wird nun am Krankenbett streng bewacht. Es soll sich beim 23-Jährigen um einen Sohn des einstigen Bosses der montenegrinischen Mafia in der Vojvodina-Hauptstadt Novi Sad handeln. Sowohl der Vater wie auch ein Bruder des 23-Jährigen waren bei Mafia-Abrechnungen in Novi Sad bzw. Belgrad 1999 bzw. 2015 ums Leben gekommen.

Täter weiter flüchtig

Hintergrund für die Tat am Freitag könnte ein Streit um Suchtgift gewesen sein. In den vergangenen Jahren soll es bereits zu mehreren Tötungsdelikten innerhalb rivalisierender Gruppierungen gekommen sein. Die Ermittlungsbehörden kooperieren deshalb mit den Behörden in Serbien und Montenegro.

Die drei Männer sollen am Freitag in einem Lokal im Bereich des Lugecks gespeist haben. Als sie gegen 13.30 Uhr das Lokal verließen, trat ihnen ein bewaffneter Mann gegenüber und gab laut Polizei mehrere Schüsse auf die Männer ab. Der 32-Jährige starb am Tatort, sein 23-jähriger Begleiter wurde schwer verletzt. Anschließend flüchtete der Schütze zu Fuß, er ist nach wie vor flüchtig.

Die Fahndungsmaßnahmen der Landespolizeidirektion Wien sind daher nach wie vor aufrecht. Es werden durch die Ermittler des Landeskriminalamts Wien internationale Ermittlungen geführt. Laut Zeugenaussagen handelt es sich bei dem mutmaßlichen Täter um einen circa 30-jährigen 185 Zentimeter großen Mann mit Dreitagebart. Er soll eine slawische Sprache gesprochen und mit einer dunklen Jacke bekleidet gewesen sein, die Kapuze über den Kopf gezogen.

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