Zentrale Notaufnahme in Rudolfstiftung eröffnet
Nach einer 17-monatigen Umbauphase wurde die zentrale Notaufnahme nun eröffnet. Organisiert ist sie nach einem Modell, das auch als Manchester Triage bekannt ist. „Dabei werden die Patienten nach dem Eintreffen erstbegutachtet und ihre weiteren Behandlungsschritte nach Dringlichkeit gereiht“, erklärte Michael Binder, Ärztlicher Direktor des KAV. Akutfälle werden sofort weiter behandelt, Patienten mit leichteren Beschwerden danach. So würden lange Wartezeiten zwischen der Anmeldung am Schalter und der ersten Begutachtung entfallen.
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„Auf akute Notfälle spezialisiert“
„Wir sind auf akute Notfälle spezialisiert. Unser Ziel ist es diese rasch abzuklären und zu therapieren“, sagte Andreas Janata, der Vorstand der neuen Notaufnahme. Das Team besteht aus 22 Ärztinnen und Ärzten und 41 diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und -pflegern. In insgesamt fünf Untersuchungsräumen werden die Patientinnen versorgt und behandelt.
Zentrale Notaufnahme in der Rudolfstiftung
In der Rudolfstiftung sollen Notfälle jetzt schneller herausgefiltert und vorgereiht werden. Wie das funktionieren soll, hat sich „Wien heute“ angesehen.
Sollte eine Überwachung oder eine Aufnahme in der Nacht notwendig sein, wird eine Station mit 23 Betten zur Verfügung stehen. „Damit entlasten wir die anderen Abteilungen. Sie müssen nachts keine Aufnahmen mehr durchführen“, so Janata. Über 35.000 Patienten sollen hier pro Jahr betreut werden, heißt es.
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Im Unterschied zu herkömmlichen Notaufnahmen wirken bei den zentralen Notaufnahmen verschiedene Fachabteilungen bei der Notfallversorgung der Patienten mit. Auch Fachärzte anderer Disziplinen werden bei Bedarf eingebunden. Die zentralen Notaufnahmen sind die ersten Anlaufstellen für alle Patienten bis auf Kinder, Schwangere und Psychiatriepatienten.
Demonstration zur Eröffnung
Wohl nicht zufällig, demonstrierten am Dienstagnachmittag, dem Tag der Eröffnung, Pflegekräfte aus KAV-Spitälern. Sie wollen analog zum neuen Besoldungsschema der Stadt Wien mehr Geld. Die Gewerkschaft tue nichts, heißt es.
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Von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) gab es keine Zusage, aber Verständnis. „Es ist total in Ordnung, dass sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter artikulieren. Mir ist das lieber, als dass sie alles in sich hinein fressen und man eigentlich nicht weiß was gerade los ist. Wir haben auch ein sehr vernünftiges Gespräch geführt und werden weitere Gespräche führen“, sagte Hacker gegenüber „Wien heute“.
Teil des Spitalskonzepts 2030
Das Spitalskonzepts 2030 sieht für alle Gemeindespitäler zentrale Notaufnahmen vor. Im Krankenhaus Hietzing (künftig Klinik Hietzing) wurde das Konzept bereits 2016, im Wilhelminenspital (künftig Klinik Ottakring) im vergangenen Winter umgesetzt. Im vergangenen April nahm die Zentrale Notaufnahme in der Krankenanstalt Rudolfstiftung (künftig Klinik Landstraße) ihren Betrieb auf. Demnächst folgt das Krankenhaus Nord (künftig Klinik Floridsdorf).
Links:
- Ärztekammer mit „Hilferuf“ und Drohung (wien.ORF.at; 7.5.2019)
- Rudolfstiftung (KAV)
- Wiener Spitalskonzept 2030 (Stadt Wien)