Endgültiger Abschied von Lauda-Air

Bei einem Flug von Wien nach Linz ist am Dienstag zum letzten Mal ein Flieger mit den alten Lauda-Air-Farben unterwegs gewesen. Die Austrian Airlines (AUA) bzw. ihre Flugbetriebstochter Tyrolean haben damit die letzte Boeing 737 verabschiedet.

Es war die letzte Maschine der Boeing-Mittelstreckenflotte, die einst mit der Lauda Air zur AUA stieß und als letzte noch mit den alten Lauda-Air-Farben bemalt. Die „Umflottung“ der Mittelstrecke von Boeing auf Airbus wird der AUA laut Konzernchef Jaan Albrecht 17 Mio. Euro ersparen. Doppelte Kosten für Wartung und Ersatzteile fallen weg. Zudem würden Synergien mit dem Flugzeugpark der Mutter Lufthansa erwartet.

Lauda-Air-Flugzeug

AUA

Abschied für die Lauda Air-Flieger

Boeing-Langstreckenflugzeuge noch acht Jahre

Die derzeit 23 Fokker-Maschinen werden bis 2019/20 ersetzt. Als Ersatz sind Embraer bzw. die neue Bombardier „CSeries“ im Gespräch. Eine Typenentscheidung ist bisher nicht getroffen. „Der Fokker-Tausch ist die nächste wichtige Entscheidung. Den können wir erst vornehmen, wenn wir nachhaltig schwarze Zahlen schreiben, damit wir das aus eigenen Mitteln finanzieren können“, sagte AUA-Chef Jaan Albrecht.

Ebenfalls noch sieben bis acht Jahre im Einsatz bleiben die derzeit 10 Boeing-Langstreckenfluzgzeuge (vier 777, sechs 767). Die werden gerade für 90 Mio. Euro umgerüstet. Abhängig vom AUA-Geschäftsverlauf - vor allem auch vom Erfolg der demnächst wiederaufgenommenen Chicago-Strecke - soll auch die Langstreckenflotte ganz langsam größer werden. 2014 soll eine neue Boeing 777 in den Langstreckendienst gestellt werden. Der Plan ist bisher intakt.

Als die AUA 1997 bei der damaligen Lauda Air einstieg und die Airline dann 2002 ganz übernahm, kam sie damit zur Boeing-Flotte. Die erste Boeing 737-200 war bei der Lauda Air im Herbst 1985 in Betrieb genommen worden. Seit der Lauda-Übernahme hatte die AUA in Summe bis zu 11 Boeing 737 „Next Generation“ und eine „Classic“ in der Flotte. Unter Lufthansa-Führung wurde die Umflottung beschleunigt. Als Boeing-Ersatz wurden sieben Airbus A 320 geleast.

Lauda beim Abschied nicht dabei

Laut Albrecht gelang es, die Boeing-Flugzeuge leicht über Buchwert zu verkaufen. Käufer waren zwei internationale Flugzeugbroker. Der heutige letzte Flug in Lauda-Bemalung ging nach Linz. Zur Abschiedszeremonie am Flughafen Wien kamen Flugbegleiterinnen in alter Lauda-Air-Montur, mit Jeans und rotem Käppchen. Dieses Uniformteil hatten sie privat aufbewahrt.

Niki Lauda war zur „Farewell“-Zeremonie am Flughafen Wien-Schwechat angesagt, sagte aber im letzten Moment ab - wegen Rennsport-Verpflichtungen, wie Albrecht sagte. „Wir werden Niki Lauda im Herzen der AUA weitertragen“, sagte er. Albrecht nannte die nach wie vor im Einsatz stehenden Langstreckenflieger, die Do&Co-Verträge und den Servicegrad. Von den Schulden, die die AUA mit der Lauda Air übernahm, war nicht die Rede.

Die Marke „Lauda Air“ existierte bis 2012 in der AUA nur mehr als Chartervertriebsmarke. Sie ist nun Geschichte, und mit ihr nach 28 Jahren die „737“ in der Gruppe. 120 Piloten wurden in den letzten Monaten auf A-320 umgeschult. Boeing 737 Flottenchef Rudolf Buchsteiner hat sich selber ebenfalls „umgeflottet“ und fliegt ab kommender Woche auf Airbus.

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