Verluste für SPÖ, ÖVP und Grüne

Bei der NR-Wahl verlieren die Regierungsparteien SPÖ und ÖVP auch in Wien. Die Grünen, die in der Stadtregierung sitzen, müssen geringe Verluste hinnehmen. Die FPÖ gewinnt nicht so stark wie im Bund, die NEOS sind in Wien noch stärker.

Vorläufiges Ergebnis Wien

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SPÖ und ÖVP verlieren ein Mandat

Die SPÖ verlor damit in Wien ein Mandat und hält jetzt bei zehn Nationalratsabgeordneten, die ÖVP bei 4 (-1). Die FPÖ gewinnt ein Mandat und darf sieben Wiener Abgeordnete in den Nationalrat schicken, die Grünen halten ihre fünf Wiener Mandate. Das Team Stronach bekommt ein Mandat, die NEOS zwei. Im Vergleich zur letzten Nationalratswahl 2008 überholen die Grünen die ÖVP und holen in Wien den dritten Platz. Die ÖVP „verlor“ auch zwei Bezirke: In Döbling ist jetzt die SPÖ die stimmenstärkste Partei, in Währing die Grünen.

Beim vorläufigen Endergebnis fehlen noch die Wahlkarten. In Wien wurden 165.000 Wahlkarten ausgegeben, so viele noch nie. Das endgültige Endergebnis wird am Donnerstag vorliegen. In sechs Bezirken wurden die Grünen die stimmenstärkste Partei, die ÖVP in Hietzing und im ersten Bezirk, allerdings mit starken Verlusten. Die restlichen Wiener Bezirke blieben in der Hand der SPÖ - mehr dazu in die Ergebnisse im Detail. Die vorläufige Wahlbeteiligung lag in Wien nur bei 57 Prozent, wird mit den Wahlkarten aber noch steigen.

Fußgängerzonen-Gegner verloren deutlich

Zu einem „der“ Wahlkampfthemen geworden ist in Wien die Fußgängerzone Mariahilfer Straße. Mit Spannung wurden die Auswirkungen auf die Wahl in den Anrainer-Bezirken Mariahilf und Neubau erwartet. Eine „Abstrafung“ durch die Wähler ist aber nicht passiert - mehr dazu in Gegner der Fußgängerzone verloren.

Das Thema Parkpickerl war offenbar genauso wenig ausschlaggebend für die Wahlentscheidung. In den neuen Parkpickerlbezirken 12, 14, 15, 16 und 17 gab es keine markanten Ausreißer.

Politische Landkarte Wiens

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Die politische Karte Wiens nach der Nationalratswahl - mehr dazu hier

Häupl: „Minus nicht gut“

Die SPÖ ist zwar weiter stimmenstärkste Partei, aber doch hinter ihren Erwartungen zurückgeblieben. Wiens Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) wollte sich in seiner ersten Stellungnahme noch nicht genau festlegen. Es sei noch vieles zu analysieren - mehr dazu in Häupl: „Minus nicht gut“.

Heinz-Christian Strache sprach von einem „großen Schritt vorwärts“, für die Grünen haben die Verluste in Wien nichts mit der Mariahilfer Straße zu tun. ÖVP-Spitzenkandidatin Brigitte Jank will nichts von einer Obmanndebatte in ihrer Partei wissen und sich auf keine Koalitionsvariante festlegen. Die NEOS feiern einen „Tag, der in die Geschichte eingeht“, das BZÖ will nichts vom Ende der Partei wissen - mehr dazu in Unterschiedliche Reaktionen aus Wien.

Deutliches Minus bei Wahlbeteiligung

1,16 Millionen Wienerinnen und Wiener waren am Sonntag wahlberechtigt, 53 Prozent davon Frauen. 33 der 183 Nationalratsmandate werden in Wien vergeben. In Wien wurden 165.000 Wahlkarten ausgegeben, so viele wie noch nie zuvor. Die Wahlbeteiligung sank von 73,61 auf 57,46 Prozent, allerdings noch ohne Wahlkarten.

Die Wahlkarten, die in Wiener Wahllokalen abgegeben wurden, werden am Montag geöffnet, jene aus den Bundesländern werden erst am Donnerstag in der Wiener Landeswahlbehörde geöffnet. Somit gab es am Sonntagabend nur ein vorläufiges Endergebnis der Wahl. Das endgültige Ergebnis liegt dann am Donnerstag vor.

Parlament

APA/Schlager

Die Bundesspitzenkandidaten der Parteien, die in Wien wahlberechtigt sind, zeigten sich bei ihren Stimmabgaben noch durchgehend zuversichtlich. Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ), FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache und Eva Glawischnig (Grüne) waren optimistisch - mehr dazu in Spitzenkandidaten haben gewählt.

„Wien heute“ informierte live

Die Sondersendungen von „Wien heute“ zur Wahl mit Analysen der Landesspitzenkandidaten sind in der ORFTVthek on demand verfügbar.

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