Siemens: Unklarheit über Jobabbau

Siemens plant weltweit den Abbau von 15.000 Arbeitsplätzen. Unklar ist derzeit noch, wie viele Jobs in Österreich wegfallen. Am Montag ist ein Geschäft für U-Bahn-Garnituren in Warschau fixiert worden, diese werden in Simmering hergestellt.

Es sei „nicht möglich, Zahlen zu nennen“, hieß es am Montag von Siemens Österreich in Wien, mit dem Hinweis auf Gespräche mit Arbeitnehmervertretern. Betriebsratschef Wolfgang Springer sagte, Ziel sei es, dass das Sparprogramm in Österreich „so wenige Stellen wie möglich kostet“. Die Stellen würden wohl bis zum Jahresende 2013 abgebaut.

Fahnen des Siemens-Konzerns

APA/Gindl

Ringen um Lösungen in Teilbereichen

Wirksam sollten Einsparungen jedenfalls wie vom Konzern vorgegeben bis Herbst 2014 werden, so der Unternehmenssprecher. Betriebsratschef Springer wiederum meinte, „jeder Arbeitsplatz, der verloren geht, ist einer zu viel. Es geht hier an die Substanz. Mit jedem Mitarbeiter weniger verlieren wir auch Kundenkontakte und Know-how“, gab er zu bedenken.

Die Zahl der Jobs, die wegfallen werden, wollte aber auch Springer nicht nennen - „das wäre unseriös, schließlich ringen wir in Teilbereichen noch um Lösungen“. Immerhin habe man „in der Zwischenzeit“ - das Sparprogramm „Siemens 2014“ war erstmals bereits Anfang November 2012 unter dem ehemaligen Siemens-Chef aus Österreich, Peter Löscher, umrissartig angekündigt worden - „in Verhandlungen mit dem Vorstand einiges erreicht“. Nach Löscher musste im September mit Brigitte Ederer eine weitere hochrangige Siemens-Mitarbeiterin aus Österreich den Konzern verlassen - mehr dazu in Siemens: Vorzeitige Ablöse von Ederer.

Proteste im April

Im April wurde vom Siemens-Personal in Österreich bereits gegen den geplanten Jobabbau protestiert. Die Rede war damals von mehr als 300 Jobs, die gefährdet seien - mehr dazu in Siemens-Resolution gegen Jobabbau. Im Juli hieß es, dass in Wien und Linz 500 Jobs abgebaut werden sollten, ein Drittel davon am Standort in Floridsdorf - mehr dazu in Siemens baut 500 Jobs ab.

Weltweit arbeiteten für den Technologiegiganten Siemens zuletzt knapp 370.000 Menschen. In Österreich bietet Siemens derzeit rund 12.500 Jobs und ist damit einer der größten Arbeitgeber im Land.

U-Bahn-Züge für Warschau

Endgültig fix ist nun ein schon 2011 eingefädeltes Geschäft in Höhe von 272 Mio. Euro mit 36 sechsteiligen U-Bahnzügen von Siemens-Österreich für die Warschauer Metro (Metro Warszawskie Sp. z o.o.). Die Züge mit dem Namen Inspiro für die polnische Hauptstadt haben die nötige Zulassung erhalten.

Geliefert wird von der Siemens Business Unit Urban Transport, die ihren Sitz in Simmering hat. Es handelt sich um den größten Auftrag, den Siemens je in Polen bekam, hieß es in einer Aussendung am Montag.

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