Meinl bekommt restliche Kaution zurück

Julius Meinl bekommt seine restliche Kaution zurück. 10 Mio. Euro sollen ihm in Kürze überwiesen werden, bestätigte sein Anwalt Herbert Eichenseder. Die Justiz hatte von Meinl ursprünglich 100 Mio. Euro einbehalten.

Die Rekordkaution hatte Meinl im April 2009 nach zwei Nächten U-Haft die Freiheit gebracht. 90 Mio. Euro hat der Milliardär bereits vor drei Jahren zurückbekommen - mehr dazu in Meinl erhält 90 Mio. der Kaution (wien.ORF.at; 19.3.2013).

Meinls Anwalt Eichenseder beantragte vor ein einigen Wochen beim Wiener Straflandesgericht, dass sein Mandant auch die übrigen 10 Mio. Euro zurückbekommt - „mit der Begründung, dass das wirtschaftlich nicht vertretbar ist. Das Verfahren dauert schon so lange und liegt brach.“ Eichenseder bestätigte damit mehrere Online-Berichte.

Höchste Kaution in Österreich

Die Kaution liegt auf einem Bawag-Sparbuch und ist mit rund 1,8 Prozent verzinst. Am heutigen Dienstag sei er vom Wiener Straflandesgericht verständigt worden, dass die 10 Mio. Euro freigegeben wurden, so der Anwalt. Julius Meinl hatte die Kaution - die höchste, die es in Österreich je gab - damals quasi über Nacht über die Liechtensteiner Centrum Bank aufgestellt.

Die Staatsanwaltschaft Wien ermittelt in der Causa um die frühere Meinl-Immobilienfirma Meinl European Land (MEL), bei der zigtausende Kleinanleger Geld verloren haben, nach wie vor gegen Meinl sowie andere Verantwortliche von der Ex-MEL sowie der Meinl Bank. Es geht um den Verdacht des schweren Betrugs, der Untreue sowie der Kursmanipulation. Die Beschuldigten haben die Vorwürfe bisher stets vehement zurückgewiesen, es gilt die Unschuldsvermutung.

Als das Oberlandesgericht (OLG) Wien Meinls Kaution 2013 von 100 auf 10 Mio. Euro herabgesetzt hatte, hatte es den dringenden Tatverdacht und die Fluchtgefahr bejaht. Der „Fluchtanreiz“ könne jedoch auch mit 10 Mio. Euro gebremst werden, so das OLG damals.

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