Craft Bier Fest: Aus Hype wird Bewegung

Bereits zum sechsten Mal findet das Craft Bier Fest kommenden November statt. Trotz Verlusten bei anderen Bier-Festivals liefert die Wiener Edition heuer einige Rekorde. Von doppelt so großer Veranstaltungsfläche bis zur Haubenküche.

„Aus einem Hype ist mittlerweile eine Bewegung geworden“, kündigt Veranstalter Micky Klemsch das sechste Craft Bier Fest an. Für ihn ist Craft Bier längst im Mainstream angekommen. Auch kleine Supermärkte führen bereits das eine oder andere Indian Pale Ale. Dennoch bei vergangenen Craft Bier Festen in Berlin und auch in Österreich machten einige Brauereien Verluste. Die Feste seine überladen gewesen, heißt es. Trotzdem zieht es die Craft Bier Szene diesen Herbst wieder nach Wien. „In Wien ist das Klassentreffen“, so Klemsch - mehr dazu in Es schäumt beim Craft-Bier-Fest.

Craft Bier

Craft Bier Fest

Auch die Gläser für das heurige Craft Bier Fest sind neu

Rekordzahlen beim Craft Bier Fest

Damit bei dem Klassentreffen auch alle Platz finden, wird dieses Jahr der Veranstaltungsort geändert. In den vergangenen Jahren fand das Craft-Bier-Fest noch in der Anker-Expedithalle statt. Am 18. und 19. November wird es in die doppelt so große Marx Halle verlegt. 4.000 statt 2.000 Quadratmeter bieten Raum für 72 Brauereien aus dem In- und Ausland sowie Foodtrucks.

Veranstaltungshinweis:

„Craft Bier Fest“ 18. und 19 November, 15.00 Uhr bis 23.00 Uhr, Marx Halle, Karl-Farkas-Gasse 19, 1030 Wien.

Mit dabei ist der Haubenkoch Peter Zinter von dem Barbecue-Restaurant „The Brickmakers“. Er wird mit seinem Unternehmen „Big Smoke“ geräucherte Gourmet-Speisen zur Verkostung anbietet. Zum ersten Mal soll heuer auch begleitende Live Musik gespielt werde. Zwischen 8.000 und 10.000 Gäste werden bei dem Event erwartet.

Litauische Brauerei eingeladen

Das Craft Bier Fest soll nicht nur österreichische Köstlichkeiten anpreisen. Auch ungewöhnliche Biere aus aller Welt werden vorgestellt. Besondere Highlights sollen heuer die estnische Brauerei „Pohjala“, „Einstöck“ aus Island und die litauische Brauerei „Sakiskiu alus“ sein. „Die Brauerei aus Litauen haben wir explizit eingeladen. Die ist Freunden von uns auf einem Craft Bier Fest in Riga aufgefallen, weil die einfach ein irrsinnig geiles Design auf den Flaschen und noch dazu ausgesprochen gute Biere haben“, so Klemsch.

Wiener Neuheiten beim kommenden Craft Bier Fest sind heuer die experimentelle Wander-Brauerei 100 Blumen und die preisgekrönte BOKU BrewCrew. Die studentische Braugruppe braut am Institut für Lebensmitteltechnologie und gewann 2014 mit ihrem „Black Hop Mountain Devil" den Staatsmeistertitel für Kreativbiere.

Micky Klemsch

craftbierfest.at

Micky Klemsch ist seit drei Jahren Veranstalter des Craft Bier Festes

„Kein Familienevent“

Wie jedes Jahr sind auch heuer keine Hunde bei dem Craft Bier Fest erlaubt. Nicht aus Angst oder aus Abscheu, wie Micky Klemsch betont, sondern aus Rücksicht. Er weist darauf hin, dass es eng und laut sein könnte und dass Glasscherben auf dem Boden liegen könnten. „Das ist echt kein Platz für Hunde“, meint Klemsch.

Auch Kinder sieht der Veranstalter nicht gern auf seinem Fest, obwohl er Familien mit Kindern den Zutritt nicht verbieten möchte. Das überlässt er den Eltern, sagt er. „Aber eigentlich ist ein Craft Bier Fest kein Familienevent, das muss man ganz klar sagen. Da geht’s um Alkohol.“

Radtour zur Bierverkostung

Um Alkohol geht es auch bei der Vienna Beer Week, die am 11. November beginnt und nach 14 Bierevents mit dem Craft Bier Fest seinen krönenden Abschluss findet. Ein Event der Bierwoche ist eine Radtour bei der Micky Klemsch mit bis zu zehn Gästen zu sieben Wiener Hobbybrauern radeln will, um deren Kreationen zu verkosten. Der Bierkonsum, soll aber nicht die Verkehrstauglichkeit der Teilnehmer beeinträchtigen, versichert der Veranstalter. „Es ist nicht so, dass wir mit vielen Krügerln lallend durch die Gegend fahren“, sagt er.

Die Craft Bier Kultur sei keine Saufkultur so Klemsch - mehr dazu in Craft Beer mischt Wiens Bierkultur auf. „Ich find das ja auch wichtig für das Image von Craft Bier. Wir saufen nicht, wir verkosten“, betont er. Dementsprechend sei der Alkoholpegel auch kein Problem bei den Craft Bier Festen. Das Sicherheitspersonal und die Brauer haben Alkoholisierte gut im Griff, heißt es. „Die kriegen dann einfach nichts mehr“, verspricht Klemsch.

Theresa Loibl, wien.ORF.at

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