Demo
ORF
ORF
Chronik

Demonstranten trotzten Regen bei Klimastreik

Der globale Klimastreik von „Fridays for Future“ hat am Freitag auch in Österreich vor allem junge Leute auf die Straße gebracht. In Wien trafen sich Tausende Demonstranten an drei Orten, um dann in verschiedenen Routen zum Schwarzenbergplatz zu gehen.

Laut Veranstaltern kamen zu den drei Ausgangstreffpunkten – Westbahnhof, Wien Mitte und Hauptbahnhof – sowie zur Schlusskundgebung insgesamt 6.000 Menschen. Die Polizei zählte 2.500 Personen. „Wir freuen uns, dass trotz des Regens so viele gekommen sind“, sagte „Fridays for Future“-Aktivistin Emilia Tscherne. Auch Organisationen wie Gewerkschaft vida nahmen an dem Klimastreik teil. Die Regierung wurde aufgefordert, die Klimakrise so ernst zu nehmen wie die Coronakrise: "Es ist nicht mehr fünf vor zwölf, es ist zwölf“, dröhnte es zu Beginn der Demonstration unter dem Motto „Fight Every Crisis“ am Wiener Hauptbahnhof aus den Lautsprechern.

Demo
ORF

Höchste Zeit zu Handeln und wieder auf die Straße zu gehen, befand die Fridays for Future-Aktivistin Emilia Tscherne: „Die Politiker haben immer noch nicht so gehandelt wie wir wollen. Wir dürfen trotz Coronapandemie nicht vergessen, dass die Klimakrise stärker denn je da ist.“ Gefordert werden etwa ein rascher Austausch von Gasheizungen, der Stopp „fossiler Großprojekte“ wie der Bau des Lobautunnels und eine autofreie Stadt. Die Demonstranten waren mit Schildern mit Slogans wie „Ohne Bäume keine Träume“, „Hitzewellen kann man nicht surfen“ oder „Klimaschutz auf Schiene bringen“ ausgerüstet.

„Masken auf, Emissionen runter“

Alle Klimastreiks wurden unter strengen CoV-Hygienemaßnahmen abgehalten. "Dazu zählen nicht nur die Einhaltung des Mindestabstands und eine Maskenpflicht, sondern auch zusätzliche Ordnerinnen und Ordner, die auf die Sicherheit achteten. Außerdem fanden sämtliche Veranstaltungen im Freien statt. Ganz nach dem Motto: „Masken auf, Emissionen runter!“, hieß es seitens „Fridays for Future“. Die Abstandsregelung war in der Praxis dann aber nicht immer einfach einzuhalten.

Demo
ORF

Der Heldenplatz als ursprünglicher Abschlussort stand aufgrund einer spontanen Bundesratssitzung und der damit einhergehenden Bannmeile nicht zur Verfügung. Den Weg zum Schwarzenbergplatz verkürzten sich die Demoteilnehmer mit Gesang und Tanz. Dort angekommen erwarteten sie weitere Reden und viel (Live-)Musik, bevor die Demonstration zu Ende ging.

Forderungen nach mutiger Klimapolitik

Neben Wien fanden auch in Innsbruck, Graz, Linz, Salzburg, Klagenfurt, Wiener Neustadt, Waidhofen/Ybbs und Schrems Demos statt. Die zentrale Forderung der Aktivisten war, die „Klimakrise gleichermaßen als globale Krise zu behandeln wie die derzeitige Pandemie.“ Weltweit waren Streiks in mehr als 2.500 Städten angekündigt, in Deutschland in etwa 300. Der letzte weltweite Klimastreik im April musste wegen der Coronavirus-Krise online stattfinden. „Fridays For Future“ würden sich nun jedoch gezwungen sehen, wieder auf den Straßen zu demonstrieren.

„Fridays for Future“ wieder auf der Straße

Die Bewegung für den Klimaschutz hat in Wien tausende auf die Straße gehen lassen. Die Teilnehmer fordern von der Politik rasches Handeln.

„Bei der Corona-Pandemie zeigte sich: Die Politik kann Krisen ernst nehmen und handeln. Entschlossene, mutige Klimapolitik wird nun auch für die Eindämmung der Klimakrise gefordert, bevor sie unwiderruflich zur Klimakatastrophe wird“, betonte Veronika Winter von „Fridays for Future“.

Auch auf dem Linzer Hauptplatz fand am Freitag erstmals seit mehreren Monaten wieder eine Demonstration von „Fridays for Future“ statt. Es war eine stehende Demo, der übliche Marsch über die Nibelungenbrücke war von der Stadt Linz untersagt und nur eine Standkundgebung genehmigt worden – mehr dazu in Klimaschützer-Demo auf Linzer Hauptplatz.