Bau des neuen Boku-Wasserlabors
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Klima

BOKU erforscht Hochwasser im Maßstab 1:1

Die Donau ist eine wichtige Wasserstraße in Europa. Versandung und Hochwasser tragen zu ihrer ständigen Veränderung bei. Auswirkungen des Klimawandels auf die Binnenschifffahrt sollen künftig im neuen Wasserbaulabor der BOKU in Wien erforscht werden.

Am Brigittenauer Sporn soll ein Blick auf die Zukunft der Forschung und Wissenschaft möglich werden. Ab 2023 soll nach derzeitigem Plan im neuen Wasserbaulabor der Universität für Bodenkultur (BOKU) die Donau zum Testobjekt werden. Das Besondere daran ist, dass dies erstmals im Originalmaßstab möglich wird und nicht in verkleinerten Darstellungen, wie das etwa im derzeitigen Wasserbaulabor an der Tagesordnung ist.

Wasserbaulabor entsteht

Die Donau ist eine wichtige Wasserstraße in Europa. Versandung und Hochwasser tragen zu ihrer ständigen Veränderung bei. Auswirkungen des Klimawandels auf die Binnenschifffahrt sollen künftig im neuen Wasserbaulabor der BOKU in Wien erforscht werden.

„Das entscheidende ist aber, dass wir hier Donauwasser durch die Halle leiten können. Das ist einzigartig, weil wir normalerweise wenige hundert Liter haben, hier aber können wir zehn Kubikmeter pro Sekunde durch die Halle leiten. Das ist ein kleiner Fluss, der hier durchfließt“, erklärte Helmut Habersack vom BOKU-Institut für Wasserbau, Hydraulik und Fließgewässerforschung.

Wissen sammeln für die Binnenschifffahrt

Phänomene aus der Natur wie Austrocknung, Versandung oder auch Hochwasser können hier künftig originalgetreu nachgebaut und erforscht werden. Daraus ergibt sich Wissen, das in der Binnenschifffahrt nützlich ist. Denn für voll beladene Schiffe ist es wichtig zu wissen, wie tief die Donau an besonderen Stellen ist, für den Wasserbau aber auch, wie diese Tiefe gewährleistet werden kann.

Sendungshinweis

„Gekommen, um zu bleiben“, Österreich-Bild am Sonntag, 28.11., 18.25 Uhr, ORF 2

In das neue Labor strömt das Donauwasser ganz ohne Pumpen, es wird einfach das natürliche Gefälle zwischen Donau und Donaukanal ausgenutzt. „Würden wir keine Modelle hineinbauen, dann wäre die gesamte Halle auf drei Meter Tiefe voll mit Wasser. Das Wasser fließt durch die Halle, und am Ende wieder hinaus“, so Habersack. Wobei, ganz ohne Kontrolle geht es nicht. So ist etwa beim Einfluss ein Rechen installiert, der Fische in der Donau halten soll. Kommen kleinere Fische trotzdem durch, sollen sie einfach durch die Halle und wieder hinausschwimmen.

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49 Millionen Euro für die Forschung

Die Kosten für das Labor werden derzeit mit 49 Millionen Euro angegeben. Getragen werden sie von der EU, dem Bund sowie den Ländern Wien und Niederösterreich. Eine Investition in die Forschung und in die Zukunft von Gewässern, die sich künftig sehr bezahlt machen könnte.