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ORF.at/Zita Klimek
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Wirtschaft

KI: Forderung nach Clustern in Wien

Von ChatGPT bis hin zu Medizin oder Industrie: Künstliche Intelligenz wird die nächsten zehn bis 30 Jahre laut Fachleuten die Zukunftstechnologie bleiben. In der Wiener KI-Branche sieht man aber Verbesserungsbedarf für den Standort. Gefordert werden etwa Cluster.

In Österreich gibt es derzeit rund 350 Unternehmen, die sich auf Anwendungen und Lösungen rund um Künstliche Intelligenz spezialisiert haben. Davon sind rund 170 Start-ups – und etwa 60 Prozent der neu gegründeten Betriebe befinden sich in Wien.

Für ein kleines Land wie Österreich sei das eine verhältnismäßig hohe Zahl an Unternehmen, so Clemens Wasner, Gründer des Wiener Start-ups Enlite AI. Das Problem sei aber, dass Österreich im Vergleich zu anderen Ländern keine fundierte KI-Strategie habe.

„Würde ein Bekenntnis brauchen“

„Entweder auf nationaler Ebene oder auf Landesebene, wie zum Beispiel Wien, würde es ein Bekenntnis brauchen, in den nächsten zehn Jahre – das sind nämlich die Planungshorizonte, die üblich sind – zweistellig bis dreistellig Millionen Euro in die Hand zu nehmen und spezifisch Cluster aufzubauen“, sagte Wasner in „Wien heute“.

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Andere europäische Nationen hätten das gemacht und damit große Forschungszentren beispielsweise von Microsoft angezogen, so Wasner. Um diese herum würden dann hunderte Unternehmen entstehen. Wenn politisch nichts passiere, sei der Standort hingegen langfristig weniger wettbewerbsfähig.

Wasner hat jahrelang in China und Japan gearbeitet, wo KI schon früh eine zentrale Rolle gespielt hat. Seine Firma verarbeitet derzeit für die Stadt Wien mit künstlicher Intelligenz Daten zum Straßennetz, die davor per Kamera-Auto erhobenen wurden.

Unis als Startpunkt für Unternehmensgründungen

Im Bereich Künstliche Intelligenz aktiv ist auch das Unternehmen Zühlke Österreich, mit Sitz im 20. Bezirk. Thema ist hier etwa KI-basiertes Wissensmanagement. Dabei gehe es darum, das gesammelte Wissen einer Organisation einfach und rasch für alle Mitarbeitenden zugänglich zu machen, schilderte Geschäftsführer Nikolaus Kawka. An die 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeite aus mehreren Nationen arbeiten für das Unternehmen.

Auch bei Zühlke sieht man Verbesserungsbedarf, um in Sachen KI am Standort Österreich besser aufgestellt zu sein: "Wenn ich ins Ausland blicke, nach Deutschland, in die Schweiz, so gibt es da Universitäten, die technische Studierende schon sehr früh unternehmerisch qualifizieren, sagte Kawka. Es werde sichergestellt, dass diese Unternehmen gründen und sie würden dabei auch betreut. Diese Start-ups seien dann auch sehr erfolgreich: „Ich denke, da können wir uns einiges in Österreich abschauen.“