Sendungshinweis
„Gut gelaunt in den Tag“, 14. Juni 2019
Die Clematis oder Waldrebe zählt zu den beliebtesten Kletterpflanzen im Garten. Je nach Sorte blühen sie ab April und verschönern Rankbögen, Zäune oder Wände. Wenn man alles richtig macht, haben Clematis eine ausgesprochen lange Blütezeit und eine unübertroffene Blütenfülle in einer Vielzahl von Farben, manche duften sogar.
Der Standort
Sie stehen nicht gerne alleine: Am Waldrand – dem ursprünglichen Standort dieser Kletterpflanze – sucht sie sich einen „Partner“, an dem sie sich festhalten und empor ranken kann, damit Blätter und Blüten einen möglichst sonnigen Platz erreichen. Doch ihren Wurzelbereich versteckt sie sich gerne hinter Schatten spendenden Sträuchern. Daher benötigt die Clematis einen sonnigen Platz, die Wurzeln sollten allerdings immer im Schatten liegen. Zum Beispiel hinter niedrig wachsenden Stauden oder auch nur hinter ein paar aufgeschichteten Steinen.
Die Erde
Der Boden sollte feucht, aber gut durchlässig sein. Staunässe würde für diese Pflanze unweigerlich den Tod bedeuten. Daher die Erde vor dem Pflanzen nicht nur gut lockern, sondern auch mit viel grobem Kompost aufbessern. Bei lehmigem Boden empfiehlt es sich, eine gute Drainageschicht aus Sand und Schotter in das Pflanzloch zu geben.
Die Partner
Waldreben ähneln in ihren Ansprüchen Rosen, zu denen sie sich auch sehr gut gesellen. Vor allem alte Kletterrosen, die nur einmal im Juni blühen, sind ideale Begleiter jener Clematis, die dann von Juli bis September ihre Blütensterne öffnen. Weiße Rosen harmonieren besonders gut mit dem traditionellen Blau der Clematis, wunderschön sind aber auch Kombinationen in Rot und Rosa. Die meisten Pflanzen werden im Topf angeboten und können daher auch jetzt gepflanzt werden.
Richtig pflanzen
Das wirkliche Problem ist aber die Clematiswelke, die meist die großblühenden Sorten heimsucht, genau dann, wenn sie so richtig im Wachstum sind und die Blütenknospen sich zeigen. Ploberger kennt einen Trick, dieser Krankheit, die im Boden schlummert, zu entkommen. Die Erreger wandern nämlich pfeilgerade von der Wurzel in die Triebe und bringen sie zum Absterben. Daher pflanzt man den Wurzelballen ein Stück vom Spalier oder der Hauswand entfernt schräg ein und vergräbt die unteren 30 – 50 cm der Triebe mit Erde. So bilden sich nach kurzer Zeit an den Blattachseln neue Triebe und ein kräftiges Wachstum beginnt. Stirbt nun ein Ast ab, dann fällt das nicht mehr ins Gewicht.
Schnitt zum richtigen Zeitpunkt
Beim Schnitt hat die Clematis auch Vorlieben: Die jetzt im Frühjahr blühenden Sorten – wie Clematis montana oder Clematis alpina – schneidet man kaum. Nur die abgefrorenen Triebe werden entfernt. Die im Frühsommer und Sommer blühenden Clematis (das sind die vielen großblumigen Sorten) schneidet man um die Hälfte zurück. Besonders leicht zu schneiden sind die im Spätsommer und Herbst blühenden Clematis, wie die Clematis tangutica. Sie werden jedes Jahr im Frühjahr bis auf den Boden zurückgeschnitten.
Alle Tipps des Radio-Wien-Pflanzenexperten Karl Ploberger können Sie hier nachlesen.