Die sogenannte Reiseübelkeit tritt auf, wenn das Gehirn von den Augen und vom Gleichgewichtssystem im Innenohr unterschiedliche Signale empfängt. Sie entstehen durch Bewegungen, die der Körper nicht kontrollieren kann, zum Beispiel bei Auto-, Bus- oder Schiffsreisen. Erste Anzeichen sind: Gähnen, Schweißausbrüche, verminderter Speichelfluss und leichte Übelkeit.
Sendungshinweis
„Gut gelaunt in den Tag“, 12. Juli 2022
Wer zu Reiseübelkeit neigt, sollte Folgendes beherzigen: Immer in Fahrtrichtung schauen und im Auto oder Bus möglichst vorne sitzen. Während der Fahrt nicht lesen oder Spiele spielen. Das Fenster einen Spalt breit offen lassen, damit frische Luft herein kann. Im Akutfall sollte man sich – wenn möglich – flach auf den Rücken legen, den Kopf ruhig halten und die Augen schließen.
Antihistaminika, Vitamin C und Ingwer helfen
Mittlerweile weiß man, dass die Symptome einer Reiseübelkeit Folge einer Histaminausschüttung sind, daher kommen auch Antihistaminika wie zum Beispiel Dimenhydrinat gegen die Reiseübelkeit und den Schwindel zum Einsatz. Dieser Wirkstoff ist in Form eines Kaugummis in der Apotheke erhältlich, weil auch die Kaubewegung selbst gegen Übelkeit hilft. Vitamin C wirkt ebenfalls beim Histaminabbau mit, daher ist eine Einnahme von 2 g Vitamin C täglich vor einer Reise als Vorbeugung sinnvoll. Das Enzym Diaminoxidase ist ebenfalls eine Möglichkeit, um Histamin abzubauen.
Auch Ingwer wird bei Reiseübelkeit eingesetzt. Ingwerpulver kann in Kapselform eingenommen werden. Mit der Medikation kann schon am Vortag begonnen werden. Ingwer gilt als nebenwirkungsarm, sollte jedoch von Menschen mit Magengeschwüren und Gallensteinleiden nicht verwendet werden. Wer möchte, kann Ingwerscheiben auch roh kauen, hier kommt zusätzlich wieder der positive Aspekt des Kauens zum Tragen. Für Schwangere ist das Tragen eines Akupressurbandes an beiden Handgelenken hilfreich.