Seine – auch tausende Male gecoverten – Songs wurden zu Hymnen mehrerer Generationen. Eine Faszination, begründet durch die Tatsache, dass Bob Dylan der Inbegriff für vertonte Lyrik ist. Weit weniger für Popmusik. Dennoch ist ihm der eigene Sound enorm wichtig. Den entnahm er anfänglich in Verehrung vor Woody Guthrie – einem seiner Idole – aus alten Folkstücken, die Dylan als fahrbarer Untersatz dienten.
Sendungshinweis
„Happy Birthday Bob Dylan“, 24. Mai 2021, 19.00 bis 20.00 Uhr
Am 24. Mai 1941 in Duluth in Minnesota in eine osteuropäische, jüdische Einwandererfamilie hineingeboren, lernte Robert Allen Zimmermann mit zwölf Gitarre und Mundharmonika spielen. Als 16-Jähriger gründete er seine erste Band, mit 18 verdiente er sich als Student des „Liberal Arts College“ in Minneapolis nebenbei Geld bei Auftritten und nannte sich fortan Bob Dylan, in Verneigung vor dem walisischen Dichter Dylan Thomas.
Ein Meister der modernen Zeit
Anfang der 1960er-Jahre verwirklichte Bob Dylan in New York seinen frühen Kindheitstraum, Musiker zu werden. Nach ersten Erfolgen (und als Mundharmonika-Spieler auf einem Harry Belafonte-Album), sowie an der Seite von Weggefährtin Joan Baez, machte er die Beatles mit Marihuana bekannt und ging 1966 mit der Formation The Band auf Tour. Weil er sich dabei eine E-Gitarre umschnallte, fühlte sich die Folk-Gemeinde verraten. So beschimpfte man ihn bei einem Konzert in Manchester als „Judas“.
1979 konvertierte Dylan zum Christentum, schloss sich der Erweckungsbewegung an und veröffentlichte mehrere christlich inspirierte Alben. Später spielte er einem beim Eucharistischen Kongress in Bologna vor dem damaligen Papst Johannes Paul II.
Nach einem Karriere-Tief und massiven Alkoholproblemen ging es im Laufe der 1990er-Jahre wieder bergauf. Dylan wurde beim Woodstock-II-Festival (1994) vor allem vom jungen Publikum frenetisch gefeiert. Es folgten weitere Alben und Auszeichnungen, darunter ein „Oscar“ („bester Filmsong“). 2005 verfilmte Martin Scorsese Bob Dylans Leben, 2016 erhielt er in Abwesenheit „für seine poetischen Neuschöpfungen in der großen amerikanischen Songtradition“ als erster Musiker überhaupt den „Nobelpreis für Literatur“.
Radio Wien gratuliert
Seit 1988 befindet Bob Dylan mit ungebrochener Ausdauer auf einer „Never Ending Tour“, die nach der Pandemie fortgesetzt werden soll. Seit 2018 ist „His Bobness“ auch an der Produktion und Präsentation edler Whiskey-Sorten (Eigenmarke „Heaven’s Door“) beteiligt. Im kommenden Jahr (2022) öffnet das „Bob Dylan Center“ – ein Museum mit über 100.000 Exponaten – in Tulsa (Oklahoma) seine Pforten.
Bob Dylans 80. Geburtstag feiert Radio Wien am Montag, den 24. Mai entsprechend gebührend. Zu hören ist ein Portrait und auch aktuelle Plattenveröffentlichungen werden beleuchtet. Natürlich stehen – ebenso verteilt auf den Tag – die wichtigsten Songs seiner Karriere auf dem Programm und es geht auch um die bemerkenswertesten Auszeichnungen in Bob Dylans Laufbahn. Allen voran die bereits erwähnte „Literatur-Nobelpreis“-Verleihung (2016), damals Anlass für eine große Sondersendung auf Radio Wien. Die Highlights dieses Spezials mit Bob Dylan-Fan Peter Hofbauer – Direktor im Hernalser „Metropol“ – sendet Radio Wien als Krönung zu Bob Dylans Lebensjubiläum am Montag, 24. Mai von 19.00 bis 20.00 Uhr.