Blätter des Lebkuchenbaums
Karl Ploberger
Karl Ploberger
Radio Wien Pflanzentipp

Auch Bäume können duften

Cercidiphyllum japonicum – der Judasblattbaum oder Lebkuchenbaum ist ein „lebendes Fossil“, wie auch der Ginko oder der Urweltmamutbaum und zählt zu den Lieblingsgehölzen von Radio Wien-Pflanzenexperten Karl Ploberger.

Sendungshinweis

„Gut gelaunt in den Tag“, 1. Oktober 2021

Ursprünglich kommt der Lebkuchenbaum aus Asien und ist in Japan an Flussufern zu finden. Erst seit gut 150 Jahren gibt es ihn wieder in Europa. Wieder deshalb, weil er in früheren Erdzeitaltern bei uns in gemäßigten Breiten heimisch war, versteinerte Blätter zeugen davon.

Das alles macht den Baum zwar noch interessanter, doch schon Wuchsform und Blätter sind es wert, dieses Gehölz zu pflanzen. Er wächst in milden Gegenden sehr stark, hierzulande bleibt er eher klein. Ploberger’s „Hausbaum“ ist nach 18 Jahren etwa acht Meter hoch. Sehr interessant ist die grazile Wuchsform vor allem für kleinere Gärten, denn der Baum bleibt schlank und hat meist mehrere Stämme.

Lebkuchenbaum im Herbst
Karl Ploberger
Der Baum als Solitär gepflanzt und nicht geschnitten werden

Perfekt als Hausbaum

Im Sommer ist der Lebkuchenbaum sehr attraktiv durch sein silbrig-grünes Laub. Kommt dann der Herbst beginnt es sich intensiv gelb zu färben und wenn es zu Boden fällt, beginnt die „Lebkuchenzeit“. Ein intensiver und auch weit reichender Duft nach Zimt, Karamell und eben Lebkuchen macht sich breit. Besonders intensiv ist dieser Duft nach einem nebligen, feuchten Morgen und einem herbstlich, milden Sonnenschein zu Mittag.

Den Baum gibt es auch in der Sorte „Strawberry“, allerdings hat das nichts mit dem Erdbeerduft zu tun, wie es oft in Katalogen fälschlich heißt, sondern mit der Laubfärbung: Die Blätter dieser Sorte färben sich nicht kräftig gelb, sondern zartrosa. Ebenfalls ein Blickpunkt im herbstlichen Garten – den Lebkuchenduft gibt es aber auch bei dieser Sorte nach dem Laubfall.

An den Standort stellt der Baum keine allzu großen Ansprüche. Je humoser und frischer der Boden ist, desto stärker wächst er. Ganz trockene, kiesige Plätze sagen dem Lebkuchenbaum nicht zu. Besonders intensiv ist übrigens die Blattfärbung, wenn der Boden eher sauer, also kalkfrei ist. Daher jedes Jahr im Herbst mit gehäckseltem Laub mulchen und mit Rhododendrondünger versorgen.

Alle Tipps des Radio-Wien-Pflanzenexperten Karl Ploberger können Sie hier nachlesen.