Ein weiß blühender Sieben Söhne des Himmels Strauch
Karl Ploberger
Karl Ploberger
Radio Wien Pflanzentipp

Ein Strauch, der selten geworden ist

Es gibt gewisse Pflanzen, die in keinem Garten fehlen sollten und dazu gehört laut „Radio Wien“-Pflanzenexperten Karl Ploberger der Sieben Söhne des Himmels Strauch. Zu seinem Bedauern wird er in Mitteleuropa bisher eher selten gepflanzt.

Sendungshinweis

„Gut gelaunt in den Tag“, 5. November2021

Allein der Name dieses Gehölzes macht schon neugierig: „Der Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauch“ oder botanisch Heptacodium jasminoides (oder miconoides) ist in den letzten Jahren zum Geheimtipp für den spätsommerlichen Garten geworden. Das ist auch nicht verwunderlich, beginnt die Blüte doch zu einer Zeit, in der die meisten anderen Gehölze schon mit der Laubfärbung beginnen.

In Europa sind die ersten Exemplare erst in den 1990er-Jahren aus Samen gezogen werden. Ursprünglich stammt die völlig frostharte Pflanze aus Zentralchina. Die Blätter sind bis zu zehn cm groß und hängen – ähnlich wie bei den Hartriegelgewächsen – teilweise senkrecht herab. Ab und zu beginnt der Strauch mit einigen wenigen Blüten im Juni zu blühen, die Hauptblüte beginnt aber dann Ende August und dauert bis in den späten September hinein an.

Ein weiß blühender Sieben Söhne des Himmels Strauch
Karl Ploberger

Duftende Blüten und rote Früchte

„Jasminoides“ im botanischen Namen sagt schon – die Blüte duftet. Manche nennen ihn daher auch Herbstjasmin. Nicht nur für Gartenliebhaber sind sie eine Attraktion, auch für die Bienen liefern sie reichlich Nektar. Ist der Herbst mild, dann gibt es gleich die nächste Überraschung: Es bilden sich leuchtend rote Früchte, die bis in den November hinein am Strauch bleiben. Auch das Laub löst sich erst sehr spät, oft erst im Winter von den Ästen.

An sich ist der „Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauch“ eine sehr genügsame Pflanze. Auf nährstoffreichen, nicht zu trockenen Böden wird er nach vielen Jahren bis zu vier Meter hoch, kann aber problemlos geschnitten werden. Da er sehr anpassungsfähig ist, gedeiht er in Ploberger’s Garten auf einem eher trockenen Standort, wächst aber dort nicht so stark. Wichtig ist allerdings der vollsonnige Standort, nur dort bildet er viele der duftenden Blüten und es reifen auch nur an solchen Standorten die Beeren.

Den deutschen Namen hat er übrigens aus der direkten Übersetzung des chinesischen Namens bekommen. Und der weist auf die Zahl der Einzelblüten hin, die immer zu siebent beisammen stehen. In heimischen Baumschulen findet man diesen Strauch, Ploberger: „Es lohnt sich ihn in den Garten zu holen.“

Alle Tipps des Radio-Wien-Pflanzenexperten Karl Ploberger können Sie hier nachlesen.