Regenwürmer
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Radio Wien Pflanzentipp

Wellness-Programm für Regenwürmer

Die Hitze trocknet den Boden aus und irgendwann ist auch Gießen nicht mehr genug. Ressourcen sparen heißt auch mit dem Wasser haushalten und Radio Wien-Pflanzenexperte Karl Ploberger empfiehlt daher, den Boden zu mulchen.

Sendungshinweis

„Gut gelaunt in den Tag“, 29. April 2022

Damit der Boden im Garten zur Wellnessoase für Regenwurm, Mikroorganismen und schließlich für die Pflanzenwurzeln wird, heißt es Mulchen. Diese Bodenbedeckung bedeutet nicht nur für Pflanzen und Tiere eine deutliche Verbesserung der Lebensbedingungen, sondern auch für Gärtnerin und Gärtner. Denn es muss deutlich weniger gegossen werden, der Boden bleibt locker und das Unkraut wird unterdrückt. Die vielen Mulchmaterialen, die es gibt haben aber Vor- und Nachteile.

1. Laub, Rasenschnitt & Brennnesselblätter
+ kostenlos
+ unterdrückt gut Unkraut
+ hält gut die Feuchtigkeit im Boden
+ meist in großen Mengen vorhanden
+ für alle Kulturen verwendbar
– muss immer wieder erneuert werden
– sieht nicht „schön“ aus
– kann vom Wind verblasen werden

2. Kiefern- und Lärchenrinde
+ meist heimisch
+ länger haltbarer Mulch
+ hält Feuchtigkeit gut
+ unterdrückt Unkraut gut
+ sehr ergiebiges Mulchmaterial
+ ideal unter Bäumen und Sträuchern
– starker Stickstoffzehrer (nimmt den Pflanzen Nährstoffe weg)
– muss jedes Jahr erneuert werden
– bei hoher Qualität relativ hoher Preis

3. Pinienrinde
+ langlebigste organische Mulchmaterial
+ Unkraut wird nur etwas unterdrückt
+ Feuchtigkeit bleibt nur bei sehr dicker Schüttung im Boden
+ kaum Auswirkungen auf den Düngehaushalt
+ in drei Größen erhältlich – klein bei Stauden, mittel bei Rosen, groß bei Gehölzen
– verhältnismäßig teuer
– große Mengen nötig, um Unkraut zu unterdrücken
– ökologisch bedenklich, da weite Transporte

4. Holzfaser/Gartenfaser
+ meist heimisch
+ Unkraut wird nur etwas unterdrückt
+ guter Feuchtigkeitsspeicher
+ ideal im Staudenbeet, Kräutergarten oder auch bei Gemüse.
+ baut Humus auf
– relativ teuer
– maximal für eine Saison haltbar
– oft mit mineralischem Stickstoff stabilisiert

5. Elefantengras
+ heimisches Produkt
+ hält Feuchtigkeit extrem gut
+ hilft, Schnecken abzuwehren
+ auch für Gemüse und Kräuter
– nicht überall erhältlich
– relativ teuer
– optisch durch Farbe auffallend

6. Holzhäcksel und Fichtenrinde
+ billigster Mulch
+ unterdrückt Unkraut sehr gut
+ hält bei entsprechender Abdeckung gut die Feuchtigkeit
+ meist heimisch
+ für Gehölze und Bäume ideal
– extremer Stickstoffbinder – ungeeignet für Blumenbeete
– sehr günstige Produkte sind oft qualitativ mangelhaft

7. Mineralmulch (Kies, Schotter, Muscheln)
+ extrem haltbar
+ meist sehr preiswert (Schotter)
+ Unkrautproblem nach einiger Zeit
– Bodenbearbeitung ist schwierig (muss weggeräumt werden)
– nur bei trockenheitsliebenden Pflanzen
– extreme Strahlungswärme bei Sonne
– teilweise extrem teuer (Muschelmulch)

Alle Tipps des Radio-Wien-Pflanzenexperten Karl Ploberger können Sie hier nachlesen.