Mann und Frau schütteln sich die Hände
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AK-Tipp

Alles zum Mitarbeiterinnengespräch

Gerade der Herbst wird häufig für Mitarbeiterinnengespräche im Arbeitsverhältnis genutzt. Was ein Mitarbeiterinnengespräch überhaupt ist, welche Punkte dabei besprochen werden und wie man sich darauf vorbereitet ist diesmal das Thema mit den Experten der AK Wien.

Ein Mitarbeiterinnengespräch ist kurz zusammengefasst eine Besprechung zwischen Mitarbeiterin und Führungskraft über Aufgaben und Ziele im Arbeitsverhältnis, die Zusammenarbeit und die Entwicklungsmöglichkeiten. Empfehlenswert ist es bei solchen Gesprächen, die wesentlichen Punkte des Gesprächs schriftlich festzuhalten. Viele Firmen bieten dafür etwa ein Formular oder einen Leitfaden an, aber auch online findet man derartige Hilfsmittel.

Gesetzlich gibt es keinen Anspruch darauf. Häufig sehen aber Betriebsvereinbarungen die verpflichtende Durchführung von Mitarbeiterinnengespräch vor. Auch Kollektivverträge oder der Arbeitsvertrag können einen Anspruch vorsehen. Auch dort, wo es keine Regelung über Mitarbeiterinnengespräche gibt, ist es im Sinne von Arbeitnehmerinnen und Arbeitgeber empfehlenswert ein jährliches Gespräch zu führen. In der Regel verbessert sich dadurch die Kommunikation über Aufgaben und Ziele, es besteht Raum für offenes wechselseitiges Feedback und die Motivation und Arbeitsleistung der Mitarbeiter wird gefördert.

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Ein Mitarbeitergespräch sollte im Normalfall einmal im Jahr stattfinden.

Häufigkeit und Inhalte des Gesprächs

Mitarbeiterinnengespräche werden typischerweise einmal jährlich durchgeführt. Länger sollte der Abstand auch nicht sein, da eine überschaubare Regelmäßigkeit gegeben sein soll und um nicht gänzlich aus den Augen zu verlieren, was beim letzten Gespräch besprochen und vereinbart wurde. Wichtig ist, dass das Mitarbeiterinnengespräche frei von jeglichen Störungen und Unterbrechungen durchgeführt wird das heißt beispielsweise ein läutendes Telefon ist ein absolutes No-Go!

Sendungshinweis:

„Radio Wien am Vormittag“, 22.9.2022

Ein wichtiger Bestandteil ist die Besprechung der Zusammenarbeit und zwar sowohl fachlich und inhaltlich als auch auf zwischenmenschlicher Ebene. Weiters beinhaltet ein Mitarbeiterinnengespräch typischerweise die Besprechung und Festlegung der Arbeitsaufgaben und Ziele.

Eine wechselseitige Feedback-Runde sollte ebenfalls eingeplant werden. Wichtig sind auch die Entwicklungsmöglichkeiten für die ArbeitnehmerInnen wie zum Beispiel berufliche Weiterentwicklung und eventuelle Aufstiegsmöglichkeiten. Auch die Arbeitsbedingungen sind ein Thema über das es sich lohnt zu sprechen zum Beispiel in Hinblick auf die Erhaltung der Gesundheit.

Vorbereitung und Feedback

Auch bei der Vorbereitung ist es empfehlenswert, diese schriftlich zu machen, wenn auch zum Beispiel nur in Stichworten. Eine Dreiteilung des Gesprächs in Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft hat sich hier durchaus bewährt. Das heißt man schaut zurück was ist gut gelaufen, was weniger, was ist bereits umgesetzt und wo gibt es noch Verbesserungspotential. Auch die Mitarbeiterinnen sollen sich Vorschläge für die Zukunft überlegen, so dass nicht nur der Arbeitgeber im Gespräch federführend ist.

Auch für das Feedback sollte gut überlegt werden, wie man es am besten formuliert, vor allem wenn es nicht nur positiv ausfällt, da es trotzdem wertschätzend erfolgen soll.
Hier bewähren sich Ich-Botschaften zum Beispiel kann man sagen
„Ich habe das Gefühl, dass du meine Vorschläge selten aufgreifst“ statt „Du nimmst meine Vorschläge nie ernst“.

Protokoll und Verschwiegenheit

Während des Mitarbeiterinnengesprächs sollte es ein schriftliches Protokoll geben, von dem sowohl Mitarbeiterin als auch Arbeitgeber ein Exemplar erhalten und als Grundlage für das nächste Mitarbeiterinnengesprächs aufheben.

Wichtig ist, dass das Mitarbeiterinnengesprächs und damit auch das Protokoll grundsätzlich der Verschwiegenheit unterliegt! Das heißt das Besprochene sollte nur dann den Raum verlassen, wenn es notwendig ist. Dies ist zum Beispiel dann der Fall, wenn es um Weiterbildungen oder vertragliche Änderungen, denn typischerweise sind gerade in größeren Betrieben andere KollegInnen mit der diesbezüglichen Umsetzung betraut.