Seit vielen tausend Jahren befasst sich die Menschheit mit der Frage nach dem Wie und Warum von Gesundheit und Krankheit. Der griechische Philosoph und Naturforscher Aristoteles verfasste im 4. Jhdt. v. Chr. die Theorie der „goldenen Mitte“, die er ursprünglich für die Ethik formulierte und die später auf die Heilkunde übertragen wurde: Kernpunkt ist das ausgewogene Maß zwischen Überfluss und Mangel, etwa im Hinblick auf die Ernährung. Ähnliches meinte wohl Paracelsus in anderem Zusammenhang, nämlich als Mitbegründer der pharmazeutischen Chemie, als er sagte: „Die Dosis mach das Gift“.
Sendungshinweis
„Gut gelaunt in den Tag“, 2. Jänner 2024
Die alten Griechen wie Römer verehrten Asklepios als Gott der Heilkunde. Der Asklepiosstab, um den sich eine Schlange windet, ist Grundlage für das rote Apotheke-A, das Symbol aller Apotheken in Österreich. Die erste Tochter des Asklepios, Hygieia, gilt als Personifikation der Gesundheit. Seine zweite Tochter Panakeia gilt als Personifizierung des Heilens mit Arzneipflanzen. So dreht sich in der Apotheke alles um das Thema: Gesund werden – gesund bleiben. Doch was ist eigentlich Gesundheit? Nur die Abwesenheit von Krankheit oder doch mehr?
Gesundheit ist Ressource für das tägliche Leben
Die WHO formuliert es so: Gesundheit ist ein umfassendes körperliches, psychisches und soziales Wohlbefinden, nicht nur das Freisein von Krankheit oder Gebrechen. Gesundheit ist eine Ressource für das tägliche Leben, nicht das Ziel des Lebens. Einen Schritt weiter geht der österreichische Psychiater und Begründer der Logotherapie, Viktor Frankl, der konstatiert, dass die Psychophysis, also die Leib-Seele-Einheit, jedes Menschen anfällig ist, weil sie biologischen Naturgesetzen unterliegt und somit erkranken kann. Die geistige, von ihm sogenannte „noetische“ Dimension, kann jedoch nicht erkranken, weil sie nicht an die Bedingungen dieser Welt gebunden ist. Geistiges bleibt unversehrt hinter jeder körperlichen und psychischen Krankheit intakt. Dieses Credo kann natürlich weder bewiesen noch widerlegt werden, es liegt in der persönlichen und bewussten Entscheidung jedes Einzelnen.