Rosmarin, Salbei, Basilikum, Thymian und Oregano in Töpfen
colourbox.de
colourbox.de
Radio Wien Pflanzentipp

Sommerzeit ist Kräuterzeit

Kräuter sind die Würze in jeder Mahlzeit, Kräuter sind aber auch die Würze in jedem Garten: Die schlichten Blüten, die zarten Blätter und der unbeschreibliche Duft verleiten auch Radio Wien-Pflanzenexperte Karl Ploberger, so viele wie möglich in den Garten zu holen.

Sendungshinweis

„Gut gelaunt in den Tag“, 23. Juni 2023

Wer träumt nicht davon: Ein lauer Sommerabend, südliche Musik und dazu als passende Mahlzeit Mozarella mit frischem Basilikum. Das ist auch am Balkon oder auf der Fensterbank kein Problem – Kräuter lassen sich ganz leicht kultivieren.

1. Die besten Pflanzgefäße

Tontöpfe sind für Kräuter ideal, obwohl man die Pflanzen darin öfter gießen muss. Dafür ist das Klima ausgeglichen und es kann in den Töpfen aus Ton kaum zu Staunässe kommen, denn Staunässe ist der Todfeind der Kräuter. Gefäße aus Ton gibt es in allen Formen und Ausführungen. Sogar größere Tröge (für den Balkon) werden hergestellt.

2. Die passende Erde

Das größte Problem für alle Nicht-Garten-Besitzer ist, an die richtige Erde für die Kräuterzucht zu kommen. Folgende Erdmischung hat sich am besten bewährt: Maulwurfwerde (im Frühjahr bei einem Sonntagsausflug leicht zu sammeln), Anzuchterde aus der Packung, etwas scharfen Flusssand und Walderde als Humusanteil. Alle Teile gut mischen und in die Töpfe am Boden eine Schicht Sand zusätzlich einfüllen. Es geht natürlich auch Blumenerde aus der Packung, da aber die meisten Kräuter „Hungerkünstler“ sind und die Blumenerde stark gedüngt wird, beginnen die Pflanzen übermäßig zu wachsen. Ein Versuch mit sogenannter Kakteenerde (sie enthält Sand und weniger Nährstoffe) hat sich ebenfalls bewährt und lohnt zum nachmachen.

3. Richtig düngen

Im Garten ist das Düngen der Kräuter meist kein Problem. Kompost sorgt hier für ein gutes Nährstoffangebot. Dazu kommt noch Brennnessel-Jauche und vielleicht ein wenig Langzeit-Dünger in Form von Hornspänen. Der Balkon- oder Fenstergärtner kann ebenfalls nach diesem Vorbild arbeiten: Hornspäne in die Erde mischen (Ein Esslöffel voll für einen Topf mit zehn cm Durchmesser) und biologische flüssige Blumendünger verwenden. Diesen sollte man aber stärker verdünnen, damit die Pflanzen nicht allzu stark wachsen und mehr Aromastoffe entwickeln. Faustregel: Küchenkräuter (wie Schnittlauch, Petersilie oder Basilikum) brauchen viel Dünger, mediterrane Kräuter (wie Rosmarin, Thymian oder Salbei) wenig.

4. Richtig Gießen

Auch beim Gießen hat der Balkon-Hobby-Gärtner oft Probleme. Regenwasser kann er nicht oder nur schwer sammeln. Damit das Leitungswasser angewärmt und „belebt“ wird, sollte es in Kübeln mehrere Tage am Balkon stehen bleiben.

5. Der richtige Zeitpunkt zum Ernten

Geerntet wird bei Bedarf, also immer frisch. Am günstigsten an einem sonnigen Tag am Vormittag oder frühen Abend, dann sind die Blätter trocken und die Würzkraft am stärksten.

Alle Tipps des Radio-Wien-Pflanzenexperten Karl Ploberger können Sie hier nachlesen.