Die Blüten einer Rispenhortensie
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Radio Wien Pflanzentipp

Das Jahr der Hortensien

Das außergewöhnlich regenreiche Gartenjahr hat eine Pflanze zur Höchstform gebracht, die Hortensie. Vor allem die Rispenhortensien zählen für Radio Wien-Pflanzenexperten Karl Ploberger zu den großen Stars in diesen Tagen.

Während die Tomaten-Freunde dieses Jahr eine große Missernte erleben, können sich andere Pflanzen mit dem vielen Regen und vor allem der hohen Luftfeuchtigkeit besonders gut entwickeln. Bäume und Sträucher verzeichnen Zuwächse, wie schon lange nicht mehr, auch die Rasenflächen leuchten in Tiefgrün und die Hortensien blühen in üppiger Pracht, als ob wir auf den Azoren oder in der Bretagne wären.

Sendungshinweis

„Gut gelaunt in den Tag“, 7. Juli 2023

Besonders die Rispenhortensien (Hydrangea paniculata) sind so üppig im Wachstum, dass es eine Freude ist. Sie zeichnen sich besonders dadurch aus, dass sie am einjährigen Holz blühen und so auch vom winterlichen Frost, besonders aber von den Spätfrösten im Mai unberührt bleiben. Auch ihre Verträglichkeit mit kalkhaltigeren Böden ist für unsere Gegend ein großer Vorteil.

Die Züchter haben sich mit dieser Gruppe der Hortensien in den letzten Jahren intensiv beschäftigt und viele neue Sorten auf den Markt gebracht.

„Lime Light“ gehört zu den absoluten Favoriten. Ihr Wuchs ist kräftig, kompakt und die Blüten sind groß, zeichnen sich aber mit einem leichten grünlichen Farbton aus. Bis zu zweieinhalb Meter und mehr werden sie hoch und das ohne Stützen.

„Pinky Winky“ ist eine zweifarbige Sorte, die zunächst mit rahmweißen Blüten erscheinen, sich später dann langsam von unten her rötlich färben. Sie wird etwa zwei Meter hoch und eignet sich gut für Töpfe und Tröge.

„Wim’s Red“ ist eine neuere Sorte, die besonders früh die rosarote Färbung zeigt. Die Blüten sind zwar nicht so regelmäßig geformt, aber die kräftige Färbung sorgt für eine spätsommerliche Attraktion im Garten.

„Diamond Rouge“ gehört auch zu den neuen Züchtungen, die noch kompakter wachsen als alle anderen. Die rahmweißen Blüten bleiben extrem lange erhalten und färben sich dann erdbeerrot.

„Kyushu“ gehört zu den japanischen Sorten, die nicht so leicht zu bekommen sind, aber durch ihre duftenden Blüten auffallen. Besonders für den Naturgarten sind diese Pflanzen ideal, haben sie doch Blüten mit Pollen und sind damit wahre Insektenmagneten.

„Vanille Frais“ ist eine Rispenhortensie, die mit ihrem Farbwechsel von weiß auf rosarot auf sich aufmerksam macht. Kräftiger Rückschnitt auf gut 40 cm in jedem Frühjahr fördert die Blütenbildung und das stabile Wachstum.

Die Pflege der Rispenhortensie

Rispenhortensien stellen im Gegensatz zu den traditionellen Bauern- oder Muttertagshortensie (Hydrangea macrophylla) weniger Ansprüche an den Boden. Dennoch sollte die Erde humos und immer gut feucht sein. Gedüngt wird im Frühjahr mit einem Rhododendrondünger. Allerdings nicht zu viel, sonst werden die Triebe weich und instabil. Das wichtigste bei diesen Hortensien ist der kräftige Rückschnitt, ganz im Gegensatz zu den Bauernhortensien, die nur auf den alten Trieben blühen.

Alle Tipps des Radio-Wien-Pflanzenexperten Karl Ploberger können Sie hier nachlesen.