Mixed Borders
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Radio Wien Pflanzentipp

Blühend durchs Jahr mit Mixed Borders

Mixed Borders gelten als Meisterwerke der englischen Gartengestaltung. Radio Wien-Pflanzenexperte Karl Ploberger gehört zu den Fans dieser Staudenbeete und gibt Tipps für diese hohe Kunst des Gärtnerns.

Sendungshinweis

„Gut gelaunt in den Tag“, 21. Juli 2023

Wie schafft man es, ein Blumenbeet so zu gestalten, dass es das ganze Jahr über blüht? Man nimmt sich die Mixed Borders der Briten als Vorbild, die großen Staudenbeete, die vom zeitigen Frühjahr, bis zum Herbst attraktiv sind. Hier die wichtigsten Regeln, wie man solche Beete anlegt:

1. Boden vorbereiten
Damit langfristig ein gesundes, kräftiges Wachstum erfolgt, muss der Boden tiefgründig gelockert werden. Wichtigste Maßnahme ist vor allem das Entfernen aller Wurzelunkräuter (Erdholler, Weißwurz und Winde). Je genauer man hier arbeitet, desto pflegeleichter wird später das Beet.

2. Standort definieren
Egal wo man ein solches „Mixed Border“ anlegen will, Blütenpracht kann überall geplant und gepflanzt werden. Beachten sollte man den Wurzeldruck von Bäumen, Schattenbereiche hinter Mauern und Hecken oder umgekehrt besonders heiße Bereiche an der Südseite einer Wand.

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3. Hintergrund beachten
Für ein perfektes Staudenbeet ist aber der Hintergrund wichtig. Das können einerseits Mauern (Ziegelmauern – very british), geschnittene Hecken (Eiben – ebenfalls typisch) oder auch freiwachsende Blütenhecken sein – ideal in naturnahen Gestaltungen.

4. Pflanzen auswählen
Die schwierigste Aufgabe überhaupt, denn neben der Blüte (siehe unten) geht es vor allem um die Ansprüche, die die Pflanzen stellen. Passen – rein optisch – die Blätter zusammen? Verdrängt die eine nicht die andere Pflanze, wie das zum Beispiel ein Allium macht (der lässt kaum Stauden aufkommen, weil die großen Blätter alles abdecken). Phlox geht direkt neben dem Zierlauch garantiert ein.

5. Blühzeitpunkt abstimmen
Damit nicht einmal alles gleichzeitig blüht und dann wieder lange Zeit nichts, heißt es aus den hunderten Gewächsen, die richtigen wählen. Beginnend mit den Zwiebelblumen, wie den Schneeglöckchen, Blausternchen und Allium, den Tulpen und Narzissen, folgen danach Lupinen, Rittersporne, Wiesenraute oder der Riesenfenchel. Aber auch einjährige Blumen, wie Duftwicken, Cosmeen oder Sonnenblumen dürfen nicht fehlen, um dann im Herbst mit Astern und Gräsern (die schon im Sommer Lücken schließen) zu enden.

6. Wuchshöhe einplanen
In Etappen und Etagen planen, ist die Grundregel. Also nicht nur was die Pflanzung betrifft, sondern, auch was die endgültige Wuchshöhe anbelangt. Grundsätzlich sollten immer die hohen Pflanzen hinten, die niedrigen davor sein. Doch ist es auch sehr attraktiv, wenn man das Auge mit einer höheren Pflanze im Vordergrund „überrascht“. Schlanke Königskerzen gehören da dazu, wie auch ein Bronze-Fenchel oder eine mächtigere Funkie, die in der Mitte eines Beetes steht und so die Eintönigkeit auflöst.

7. Kombinationen prüfen
Damit auch dann niemals Langeweile im Beet entsteht, wenn die Pflanzen gerade nicht blühen, sollte man durch geschicktes Wählen der Blattfarben, für Abwechslung sorgen. Schmale Blätter (Taglilien) mit großen (Zierrhabarber) kombinieren. Samtige (Wollziest) mit glatten (Funkien) oder gelappten (Rodgersien) mit gezähnten (Akanthus).

Alle Tipps des Radio-Wien-Pflanzenexperten Karl Ploberger können Sie hier nachlesen.