Quitten
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Radio Wien Pflanzentipp

Ungewöhnliche Obstsorten

Es gibt viele nicht alltägliche Obstsorten, die in den Gärten Platz finden sollten. Radio Wien-Pflanzenexperte Karl Ploberger zeigt eine Auswahl von exotischen Früchten bis zu alten Sorten, die wieder gezüchtet werden,

Quitten (Cydonia oblonga) enthalten sehr viel Vitamin C und werden daher Zitronen des Nordens genannt. Die Bäume sind relativ anspruchslos, jeder nicht zu schwere und staunasse Boden ist geeignet. Das Schöne an dem Baum mit den großen saftigen, grünen Blättern, sind die Blüten, die einzeln nach der Blattbildung erscheinen. Schädlinge und Krankheiten kennt der Baum nicht. Beste Sorten sind die Birnenquitte „Riesenquitte von Vranja“ oder die feuerbrandresistente Sorte „Cydora“.

Sendungshinweis

„Gut gelaunt in den Tag“, 8. September 2023

Die Chinesische Dattel (Jujuba mucronata) hat nichts mit der Dattelpalme zu tun hat aber ähnlich aussehende und schmeckende Früchte. Extrem winterhart, allerdings ist in den ersten Jahren Winterschutz nötig. Einzig Staunässe verträgt der Baum nicht. Die Früchte kann man gut trocknen.

Das gute alte Asperl, die Mispel (Mespilus germanica) zählt zu den alten Obstgehölzen. Die Früchte sind erst nach dem Frost verwendbar, enthalten viel Tanin und Fruchtsäuren, die mit der Zeit abgebaut werden. Der Baum stellt wenig Ansprüche, bleibt klein und wird eher breit als hoch – wie die Quitte. Herrliche Zierde sind die Blüten, die sich immer am Ende der Triebe öffnen.

Ebenfalls ein Gewinner der milderen Winter ist die Bitterorange (Poncirus trifoliata). Der extrem stark bedornte Strauch blüht Ende April mit großen weiße Blüten, später bilden sich die Früchte, die so groß sind wie Marillen. Sie sind sauer und bitter und können nur gemischt mit anderen Früchten zu Marmeladen und Säften verarbeitet werden. Als Zierpflanze ein Blickpunkt im Garten.

Die Früchte einer Mispel
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Die Indianerbanane (Asimina triloba) wird von den nordamerikanischen Indianern Pawpaw (gesprochen „Paupau“) genannt und gehört zur Gattung der Rahmapfelgewächse (Annonaceae). Der laubabwerfende, bis acht Meter hohe Baum stammt aus dem östlichen Nordamerika. Der deutsche Name Indianerbanane führt botanisch in die Irre und ist wahrscheinlich eine Wortschöpfung kreativer Marketingexperten. Die längliche Frucht ähnelt mit ihrer glatten, grüngelben Schale weniger einer Banane als vielmehr einer Papaya und besitzt gelbes, cremiges Fruchtfleisch. Dieses ist innen mit großen scheibenförmigen, braunschwarzen Kernen durchsetzt und erinnert geschmacklich an einen tropischen Fruchtcocktail aus Banane, Ananas, Mango und Vanille. Es ist sehr weich und wird mit einem Löffel ausgeschabt.

Der Kakibaum (Diospyros kaki) stammt ursprünglich aus Asien und gehört zur Familie der Ebenholzgewächse (Ebenaceae). Er wird oft auch Kakipflaume genannt, obwohl er mit der Pflaume nicht näher verwandt ist. Der botanische Gattungsname bedeutet wörtlich übersetzt „Götterfrucht“. Der Kakibaum wird in China schon seit über 2.000 Jahren als Obstgehölz kultiviert und ist damit eine der ältesten Kulturpflanzen. Wegen der Frostempfindlichkeit der Kakipflaume muss der Standort mit Bedacht gewählt werden. Ideal sind ein Platz vor einer warmen, nach Süden ausgerichteten Hauswand oder ein Innenhof. Man sollte Kakis grundsätzlich im Frühjahr pflanzen, damit die Bäume bis zum ersten Winter eine ganze Saison Zeit zum Einwurzeln haben. Der Wasserbedarf ist vor allem im Sommer während der Fruchtreife hoch, ansonsten kommt der Kakibaum auch mit kurzzeitiger Trockenheit zurecht.

Alle Tipps des Radio-Wien-Pflanzenexperten Karl Ploberger können Sie hier nachlesen.