Blumenzwiebel von Hyazinthen
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Radio Wien Pflanzentipp

Eine Lasagne mit Blumenzwiebeln

Das Schöne an den Blumenzwiebeln: Sie blühen garantiert und sind nicht nur für den Garten, sondern auch für den Blumentopf geeignet. Radio Wien-Pflanzenexperte Karl Ploberger pflanzt jetzt die Blüten für den Frühling 2024.

Sendungshinweis

„Gut gelaunt in den Tag“, 15. September 2023

Tulpen, Narzissen, Hyazinthen und Krokusse sind also nicht nur für Gartenbesitzerinnen und Besitzer die Frühlingsboten schlechthin, sie sind es auch für alle, die ihr grünes Paradies auf Balkon und Terrasse verwirklichen. Der Blumentopf wird dort zum Blumenzwiebel-Beet.

Gepflanzt wird nach der sogenannten „Lasagne-Methode“, also etagenweise. So kann man auf kleinstem Raum eine bunte Frühlingsblüte schaffen, die bis zu 100 Tage ein Blickpunkt ist. Dazu braucht es einen möglichst großen Blumentopf, ob Ton oder Plastik bleibt jedem überlassen. Kunststoff kann im Winter ein wenig praktischer sein, wenn man keine Chance hat das Arrangement vor starken Frösten zu schützen. Der Mindestdurchmesser ist 50 cm. Wichtig sind ausreichend Abzuglöcher, eine Drainageschicht aus Splitt oder Tongranulat, ein Vlies zur Trennung von der Erde und ein Substrat, das mit Sand und Tongranulat vermischt und damit besonders durchlässig ist. Als Dauerdünger mischt man einen Biodünger unter.

Schutz bei starkem Frost

Nach Drainageschicht und Vlies kommen etwa 15 cm Erde in den Topf. Dort werden als erstes die ganz hohen Zierläuche gepflanzt (z.B. Globemaster), dazwischen kann man gleich einige Hohe Narzissen („Golden Harvest“) in der Mitte des Topfes platzieren. Dann kommt wieder eine Schicht Erde. Nun werden außenrundherum die kleinblütigen Narzissen („Thalia“), in der Mitte die erste Schicht an Tulpen. Dann wieder eine Schicht Erde und die nächste Ebene an Tulpen – ebenfalls in der Mitte und wenn geht immer „auf Lücke“ zur unteren Ebene. Also in diesem Fall nicht zu viel Erde einfüllen.

Dann etwas mehr Erde und Hyazinthen platzieren. Die Sorte Multiflora ist dafür besonders gut geeignet. Wieder eine Schicht Erde und nun kommen die Mini-Blüher – Krokus, Blausternchen, Schneeglöckchen und Winterlinge. Abdecken mit Erde und wer will kann hier noch einige Hornveilchen oben auf setzen. Der Topf wird nun gut angegossen und bleibt im Freien. Nur dann, wenn es extrem kalt wird sollte man ihn geschützt in eine Garage oder gut eingepackt zu einer Hauswand stellen. Extreme Kälte kann nämlich auch die robusten Zwiebeln in einem ungeschützten Topf beschädigen.

Wird es im Frühjahr dann wärmer, dann sofort auspacken und ins volle Sonnenlicht stellen. Nur so wachsen die Zwiebelblumen kompakt. Das große Blühen beginnt dann im Februar mit den Schneeglöckchen und den Winterlingen. Gefolgt von den Krokussen und Blausternchen. Gleich danach werden sich die Blätter der Narzissen herausschieben. Tulpen folgen und bilden einen regelrechten Blumenstrauß, wenn man sie dicht genug gepflanzt hat. Zum Finale kommen dann die großen Blütenkugeln des Zierlauchs, der dann Ende April erblüht – 100 Tage Frühling gehen damit zu Ende.

Die Zwiebeln in dieser Phase gut feucht halten und ab und zu flüssig düngen. Dann einziehen lassen und wenn ausreichend Zeit zum Kraft tanken gewährt wurde, gibt es auch im kommenden Jahr mit diesem Topf eine Frühlings-Attraktion.

Alle Tipps des Radio-Wien-Pflanzenexperten Karl Ploberger können Sie hier nachlesen.