Intensiv leuchtende Laubbäume, die im Herbst verfärbte Blätter haben
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Radio Wien Pflanzentipp

Die Auswirkungen des milden Herbsts

Einer der mildesten Herbste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen hat vieles in der Natur und im Garten durcheinander gebracht. Radio Wien-Pflanzenexperte Karl Ploberger hat die Auswirkungen zusammengefasst.

Sendungshinweis

„Gut gelaunt in den Tag“, 20. Oktober 2023

Anfang Oktober wurde in Langenlebarn mit 30,3 Grad der heißeste Oktobertag in der Messgeschichte Österreichs registriert. Das wirkt sich – auch wenn es jetzt kühler ist – auf die Natur aus. Weniger Niederschlag und viel Sonne führen zu einem veränderten Verhalten der Pflanzen.

Blühende Obstbäume
Ein Phänomen, das auch nicht ganz neu ist, aber immer häufiger beobachtet wird: Obstbäume und viele Ziergehölze beginnen plötzlich zu blühen. Zu einem Zeitpunkt, wo normalerweise das Laub fällt. Das ist eine Auswirkung von Hitze und Trockenheit, die es dieses Jahr (abgesehen vom Süden Österreichs) gegeben hat. Wenn die Pflanzen im Sommer viel Laub verlieren und es plötzlich kühler und etwas feuchter wird, beginnt wieder das Wachstum und damit die Blütenbildung. Ein ungeheurer Stress, der bei einem frühen Frost, dann große Schäden verursacht.

Später Laubfall
War normalerweise Ende Oktober der Großteil des Laubes verfärbt und abgefallen, so dauert es nun bis in den November hinein. Das zeigt auch der sogenannte Phänologische Kalender, der sich nach bestimmten Ereignissen in der Natur orientiert.

Rosen-Nachblüte
War die erste Rosenblüte durch den relativ feuchten Mai besonders üppig, so fiel die normalerweise zweite Blütenwelle sehr dürftig aus. Dafür starteten viele Rosen im September noch einmal durch und plötzlich waren auch bei den nur einmal blühenden historischen Rosen und Wildrosen Blüten und Hagebutten an einem Strauch.

Kräftiges Wachstum
Das kräftige Wachstum von Rasen, Stauden und Balkonblumen hat man schon immer im September mit den kühleren Temperaturen beobachtet. Oft aber nur für einige wenige Tage, ehe die Pilzkrankheiten die Balkonblumen dahinrafften. Heuer scheint der Balkon-Sommer aber nicht zu Ende zu gehen.

Gemüseernte ohne Ende
Genauso ist es im Gemüsegarten. So üppig wie dieses Jahr wächst es im Oktober sonst nicht mehr. Selbst viele Gärtnerinnen und Gärtner berichten von einer Tomaten-Ernte, die noch nicht zu Ende ist. Salate, aber auch Bohnen gedeihen prächtig. Kräuter wachsen üppig, Rosmarin wird zu großen Sträuchern.

Alle Tipps des Radio-Wien-Pflanzenexperten Karl Ploberger können Sie hier nachlesen.