Regenwürmer
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Radio Wien Pflanzentipp

Wurmhumus in der Wohnung erzeugen

Es ist eine einfache Kiste, drin sind Würmer, man gibt den kleingeschnittenen Biomüll dazu und es entsteht Kompost. Mit dieser Methode kann man auch in einer Wohnung kleine Mengen an Wurmhumus herstellen. Radio Wien-Pflanzenexperte Karl Ploberger hat es getestet und ist begeistert.

Für Ploberger ist der Wurm „der Retter unserer Böden“, denn er erzeugt Humus, der in der Lage ist, enorme Mengen an Nährstoffen und Wasser zu speichern und er macht die Böden wieder gesund. Konkret geht es um „Esenia Fetida“. Zwölf Wochen dauert es, bis aus langen hochbeetartigen, schwebenden Wannen, aus Biomüll Wurmhumus wird. Oben Kompost, Pferdemist, Haferschrot und Sojabohnen aufstreuen und unten kommt der wertvolle Dünger heraus.

Sendungshinweis

„Gut gelaunt in den Tag“, 24. November 2023

Bei einer Temperatur von 15 bis 30 Grad arbeiten Würmer. Sie erkranken niemals und produzieren den wertvollen Dünger. Wobei Dünger gar nicht stimmt, denn der Regenwurmhumus enthält weniger Nährstoffe als man vermutet. Etwa ein Prozent Stickstoff, 0,5 Prozent Phosphor und zwei Prozent Kali. Aber den Würmern gelingt in ihrem Darm etwas Einzigartiges – sie aktivieren später das Bodenleben derart, dass im Boden gebundene Nährstoffe verfügbar werden.

Rund 30.000 gute Bakterien findet man im Wurmkot und sie erreichen, dass die Pflanzen resistenter sind gegen Dürre und Hitze. In Zeiten des Klimawandels besonders wichtig. Etwa ein Liter reicht aus, um den Boden auf einem Quadratmeter zu beleben. Interessantes Detail dieses „Weltretters“: Würmer vermehren sich enorm schnell. Nach nur sechs bis acht Wochen sind sie bereits geschlechtsreif und legen Eier ab. Allerdings stoppen sie das, wenn genug Würmer vorhanden sind, so kann es in der „Produktionsanlage“ niemals zu einer Überbevölkerung kommen.

Alle Tipps des Radio-Wien-Pflanzenexperten Karl Ploberger können Sie hier nachlesen.