Medikamente und Pillen
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Medikamente richtig einnehmen

Die Voraussetzung für die gewünschte Wirkung von Arzneimitteln ist die richtige Anwendung. Was gibt es da alles zu beachten? Grundlegend ist, dass Sie das passende Arzneimittel in der richtigen Dosierung zum richtigen Zeitpunkt in der richtigen Art und Weise einnehmen. Infos dazu hat „Radio Wien“ – Apothekerin Elisabeth Sommer.

Das passende Arzneimittel ist jenes, das Ihnen Arzt oder Ärztin nach Diagnosestellung verordnet haben oder das Ihnen im Rahmen einer Beratung zur Selbstmedikation von einem Apotheker oder einer Apothekerin empfohlen wurde. Dabei wird abgeklärt, ob Sie derzeit noch andere Arzneimittel einnehmen – wegen möglicher Wechselwirkungen-, ob eventuell eine Arzneimittelunverträglichkeit besteht und bei Frauen im gebärfähigen Alter, ob Sie schwanger sind oder stillen.

Sendungshinweis

„Gut gelaunt in den Tag“, 12. März, 2024

Die richtige Dosierung wird von Arzt oder Ärztin festgelegt und vom Apotheker oder der Apothekerin vor der Abgabe nochmals sicherheitsgecheckt. Der richtige Zeitpunkt ist bei verschiedenen Medikamenten unterschiedlich: Bei Arzneimitteln, die einmal täglich genommen werden, soll das immer zur selben Tageszeit sein, je nach Wirkstoffgruppe morgens, mittags oder abends. Zweimal täglich bedeutet alle 12 Stunden, dreimal täglich bedeutet alle 8 Stunden.

kranke Frau liegt im Bett, davor Medikamente
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Was bedeutet die Einnahme „vor“, „nach“ oder „zum“ Essen?

Wenn das Medikament vor dem Essen eingenommen werden soll, bedeutet das mindestens eine Stunde vor einer Mahlzeit. Das Medikament gelangt in den leeren Magen und wird durch Trinken von genügend Wasser schnell in den Dünndarm weiterbefördert. Zum oder während des Essens werden Wirkstoffe genommen, die nicht in Berührung mit der Magenschleimhaut kommen sollen, zB. bestimmte Schmerzmittel. Hier dauert es länger, bis die Wirkung einsetzt, da der Wirkstoff mit dem Speisebrei vermischt ist und langsamer von Magen und Darm aufgenommen wird. Nach dem Essen heißt, das der Magen schon wieder leer sein soll, das bedeutet mindestens 2 Stunden nach einer Mahlzeit. Dies gilt vor allem für sogenannte magensaftresistente Tabletten, die unaufgelöst in den Dünndarm gelangen sollen. Nahrung würde diese Tabletten unwirksam machen.

Klären Sie immer in der Apotheke ab, ob Ihre Tabletten auch wirklich geteilt werden dürfen. Eine Bruchrille alleine sagt noch nichts darüber aus, sie kann auch nur zur Identifizierung einer Tablette dienen.
Das Schlucken von Tabletten fällt am leichtesten, wenn man aufrecht sitzt oder steht, einen großen Schluck Wasser nimmt und das Kinn zur Brust zieht, so rutscht die Tablette direkt nach hinten in den Rachen. Wenn man den Kopf in den Nacken wirft, wird die Tablette an den Gaumen gespült und abgebremst. Nach dem Schlucken noch ein Glas Wasser nachtrinken, damit das Arzneimittel gleich in den Magen kommt und nicht in der Speiseröhre hängen bleibt.

Entscheidend für den Behandlungserfolg ist auch die ausreichende Dauer der Anwendung. Das betrifft insbesondere Antibiotikatherapien. Antibiotika sind sehr potente Arzneimittel, es tritt schon nach 2-3 Tagen eine Besserung der Beschwerden ein. Trotzdem muss die Therapie konsequent 5-10 Tage fortgeführt werden! Bei zu frühem Absetzen kommt es zu einem Wiederaufflammen der Erkrankung und Sie züchten resistente Bakterien in Ihrem Körper, die die zukünftige Wirksamkeit von antibiotischen Wirkstoffen beeinträchtigen.

Günstig: Probiotika für die Darmflora

Denken Sie auch an eine probiotische Begleittherapie, um die Darmflora wieder aufzubauen. Hierbei ist zu beachten, dass zwischen der Einnahme des Antibiotikums und des probiotischen Bakterienpräparats ein Abstand von mindestens 1 Stunden liegen soll und die probiotische Therapie nach Ende des Antibiotikums noch 14 Tage weitergeführt werden soll.