Umgefallener E-Scooter neben einen Radweg vor Fahrrädern
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Chronik

E-Scooter als Stolperfalle für Blinde

Falsch abgestellte E-Scooter können für sehbehinderte Menschen zu Stolperfallen werden. Der Blindenverband startet deswegen eine Initiative, um auf die Gefahr hinzuweisen und für ein sicheres Abstellen zu werben.

„Es ist so, dass sich blinde und sehbehinderte Menschen mit dem weißen Stock an der Mauer orientieren. Wenn jemand direkt an der Hausmauer einen Scooter abstellt, ist es möglich, dass die Stöcke einfädeln.“ Die Folge seien dann häufig Verletzungen, sagt Martin Tree vom Blinden- und Sehbehindertenverband Wien, Niederösterreich und Burgenland gegenüber Radio Wien. Falsch abgestellte Elektroroller sollen während der Aktion mit einem Flyer versehen werden, der auf das Fehlverhalten hinweist.

Vergleich mit Leihrädern

„Gerade letzte Woche war eine Dame bei uns, der ist genau das passiert. Die ist mit dem Stock hängengeblieben und ausgerutscht dadurch und hat sich an der Hand verletzt“, sagt Tree. Er vergleicht die E-Scooter mit den asiatischen Leihrädern, die bis vor einem Jahr in Wien verbreitet waren. Auch diese seien oft falsch abgestellt worden.

Ein abgestelltes Leihfahrrad in Wien
APA/Roland Schlager
Im Vorjahr sorgten die Leihräder für Probleme

Für die Aktion arbeitet der Blindenverband mit dem Rollerverleiher Flash zusammen. Bei einer Auftaktveranstaltung am Freitag versammelt sich die Jugendorganisation des Blindenverbands am Platz der Menschenrechte am Neubau und teilt die Flyer aus.

Neue Regeln seit Juni

Seit Anfang Juni sind E-Scooter und Fahrräder österreichweit gleichgestellt. Das Parken ist somit bei Radbügeln und auf der Parkspur erlaubt, sowie am Gehsteig, wenn dieser breiter als 2,5 Meter ist und die Zweiräder nicht verkehrs- oder gehbehindernd abgestellt werden. „Vor allem das Freihalten von Leitlinien sowie Ampelanlagen ist ganz wesentlich für die Sicherheit blinder und sehbehinderter Menschen“, betont Blindenverband-Obmann Kurt Prall in einer Aussendung.