Sozialstadtrat Peter Hacker während einer Pressekonferenz
APA/Georg Hochmuth
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Politik

Weniger Mindestsicherungsbezieher

In Wien ist die Zahl jener Personen, die Mindestsicherung beziehen, 2018 um fünf Prozent zurückgegangen. Das ist das erste Minus seit Einführung 2011, wie Sozialstadtrat Peter Hacker (SPÖ) bei der Präsentation des Jahresberichts am Freitag betonte.

Besonders stark fiel der Rückgang mit 18 Prozent bei den 19- bis 25-Jährigen aus. Insgesamt bezogen im Jahresdurchschnitt 142.571 Menschen Mindestsicherung. Der Gesamtaufwand betrug 659,6 Mio. Euro. Im Jahr 2017 – dem Allzeithoch – waren es 680,6 Mio. Euro gewesen.

Grafik zur Mindestsicherung
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: Stadt Wien

Gute Arbeitsmarktdaten für Rückgang ausschlaggebend

Laut Sozialstadtrat Hacker bildet die Entwicklung im Bereich Mindestsicherung direkt jene am Arbeitsmarkt ab: „Wir haben derzeit einen Beschäftigungshöchststand.“ Dem entsprechend gehe auch die Zahl der Leistungsbezieher zurück. Sehr erfreulich sei, dass vor allem die jüngeren Betroffenen davon profitieren würden.

Grafik zur Mindestsicherung
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: Stadt Wien

Dies zeige, dass die mit der neuen Wiener Mindestsicherung gesetzten Ziele „exzellent erreicht“ würden, befand der Ressortchef. Noch immer gehören Personen mit Erwerbstätigkeit oder anderen Einkünften wie AMS-Leistungen zur zahlenmäßig mit Abstand größten Gruppe. „71 Prozent der Mindestsicherungsbezieher haben ein Einkommen“, erläuterte Agnes Berlakovich, die Leiterin der Magistratsabteilung 40 (Soziales).

Hälfte der Bezieher ohne österreichische Staatsbürgerschaft

Dem entsprechend erhalten bei weitem nicht alle Betroffenen den Höchstsatz von 870 Euro pro Monat. Oft wird nur eine Ergänzungsleistung ausbezahlt. Im Durchschnitt wurden pro Person und Monat im Vorjahr 345 Euro überwiesen – das ist eine Steigerung um rund zwei Prozent. Der Anteil an Personen mit nicht-österreichischer Staatsbürgerschaft überwog dabei mit 54 Prozent.

In einigen Bereichen hat sich der Trend jedoch nicht umgekehrt: Bei Älteren – also Beziehern über 60 Jahren – stieg die Zahl. Bei den Asyl- und subsidiär Schutzberechtigten gibt es ebenfalls weiter Zuwächse, wobei das Plus mit zehn Prozent aber geringer ausgefallen ist als 2017, wie es hieß.