Straßenschild Tempo 30 und Kurzparkzone
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Verkehr

Döbling jetzt Parkpickerl-Zone

Wiens gebührenfreie Auto-Abstellareale werden wieder ein Stück weit kleiner: Seit heute gilt nämlich in Döbling flächendeckende Kurzparkzone. Dann ist das Parken von 9.00 bis 19.00 Uhr kostenpflichtig. Die Parkdauer ist auf drei Stunden begrenzt. Es gibt aber auch Ausnahmen.

Die Entscheidung, ob in Döbling das Parkpickerl – so heißt die Plakette, die Anrainern in ihrem Wohnbezirk das Dauerparken ermöglicht – eingeführt werden soll, hat eine längere Geschichte und Diskussion hinter sich: Bei einer Bürgerbefragung im Jahr 2016 sprach sich noch eine knappe Mehrheit gegen die Einführung aus.

Zettel mit Aufschrift „Parkpickerl. Bitte eine Nummer ziehen, Sie werden aufgerufen“ im Bezirksamt Döbling
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Noch haben nicht alle Döblingerinnen und Döblinger ihr Parkpickerl

Bürger sprachen sich für nein aus, die Politiker für ja

Ein Jahr später plädierten der damalige Bezirksvorsteher Adi Tiller (ÖVP) und später das Bezirksparlament doch für eine fast flächendeckende Einführung, allerdings nur von 14.00 bis 19.00 Uhr. Dass die Parkraumbewirtschaftung doch in ihrer jetzigen Form, nämlich von 9.00 bis 19.00 Uhr, eingeführt wird, ist auf einen Antrag der SPÖ und der Grünen zurückzuführen, der in der Bezirksvertretung eine Mehrheit gefunden hatte. Auch die NEOS und Teile der ÖVP stimmten dem zu.

Parkpickerl – Zonen nach Bezirken GRAFIK 0761-19, 88 x 86 mm
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Ausnahme für Parkplätze nahe des Wienerwalds

Damit ist ab 1. Juli das Abstellen des Autos fast im gesamten Bezirk gebührenpflichtig. Maximaldauer sind drei Stunden. In Geschäftsstraßen gilt: Hier können Parkpickerlbesitzer mit eingelegter Parkscheibe höchstens 1,5 Stunden parken. Es gibt aber noch weitere Ausnahmen: In den Grüngebieten und landwirtschaftlich genutzten Flächen sowie auf den Parkplätzen Kahlenberg, Leopoldsberg und Cobenzl sowie auf dem Parkplatz des Krapfenwaldlbades gilt die neue Regelung nicht.

Straßenschild mit Aufschrift Höhenstraße/Krapfenwaldbad in Döbling
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Es gibt stellenweise Ausnahmen in Döbling – etwa beim Krapfenwaldlbald

Künftig gibt es daher nur mehr einige Bezirke in Wien, die kein Parkpickerl haben: Hietzing, Floridsdorf, Donaustadt und Liesing. Zuletzt wurde das Parkpickerl Anfang November in Teilen Simmerings eingeführt. Die Kurzparkzone samt Ausnahmeregelung für Anrainer umfasst dort das Bezirkszentrum und die Umgebung der U-Bahn-Stationen.

Parkpickerl in Simmering könnte ausgeweitet werden

Hier steht allerdings bereits eine Ausweitung im Raum: Die Stadt werde voraussichtlich im Herbst eine Evaluierung durchführen, deren erste Ergebnisse im Dezember oder Jänner vorliegen sollen, kündigte Bezirksvorsteher Paul Stadter an.

Diese werden dann dem Bezirksparlament vorgelegt: „Die müssen dann entscheiden, ob ausgeweitet wird oder nicht“, so Stadler. Wobei der Bezirkschef betonte: „Wenn, sollte der ganze Bezirk das Parkpickerl bekommen. Einen Fleckerlteppich möchte ich nicht.“