Das Phänomen „King“ ist „der Gruppe im Landeskriminalamt bekannt, es gibt mehrere Vorfälle und Anzeigen in Wien. Wir gehen von mehreren Tätern aus, allerdings laufen derzeit Ermittlungen, darum gibt es keine weiteren Details“, heißt es von der Pressestelle der Wiener Polizei auf Anfrage von wien.ORF.at.
Nur so viel: Einen Tatverdächtigen erwischte die Polizei am 17. Mai 2018, als er den Schriftzug aufbrachte. Allerdings gestand der Mann nur die eine Tat. Mit den anderen Graffiti und Tags habe er nichts zu tun, habe der Mann damals gegenüber den Beamten angegeben, hieß es von der Wiener Polizei.
„King“ auch bei Wiener Linien bekannt
Auch bei den Wiener Linien sind die „King“-Schriftzüge bekannt. „Es gab bei uns vereinzelte Fälle außen an Gebäuden. Wir zeigen jeden Vandalismus ausnahmslos bei der Polizei an, so auch in diesem Fall“, hieß es von den Verkehrsbetrieben.
Jährlich Millionenschaden
Insgesamt entstand den Wiener Linien durch Graffiti, Tags und Beschmierungen im Jahr 2018 ein Gesamtschaden von rund 2,3 Millionen Euro.
Im Blog „Kingismus“ werden immer wieder Fotos von den Schriftzügen gepostet. Zuletzt sah man auf einem am 2. Juli geposteten Bild ein „King“-Graffito auf dem Gaußplatz in der Brigittenau. Ebenso gibt es den Instagram-Account „theviennaking“, auf dem regelmäßig Fotos gepostet werden. Darin heißt es: „Wir sind Fans, wir unterstützen keinen Vandalismus.“
Zahl der Schriftzüge erinnert an „Puber“
Die Schriftzüge lassen Erinnerungen an den Sprayer „Puber“ wach werden. Er war im März 2014 festgenommen und im Juli darauf vor Gericht gestellt worden, nachdem er in praktisch ganz Wien seinen charakteristischen Schriftzug gesprayt hatte. Im April 2016 wurde U-Haft über den Schweizer verhängt, nachdem er versucht haben soll, ein Fahrrad zu entwenden. Der Sprayer wurde im Mai aber vor Gericht nicht wegen Diebstahls, sondern wegen schwerer Körperverletzung, Widerstandes gegen die Staatsgewalt und illegalen Waffenbesitzes belangt. Danach wurde es ruhig um den Sprayer.