Im September startet im Volkstheater trotz der Außensanierung wie gewohnt die Saison, doch wer Karten tagsüber besorgen will, muss sich auf eine kleine Änderung einstellen. Ab Herbst wird die Tageskassa des Volkstheaters hinter das Haus verlegt. Das ist nur vorübergehend – nach dem Umbau befindet sie sich dann auf der Seite der Neustiftgasse.
Kartenbüro wird zu Kaffeehaus
Das alte Kartenbüro in der Burggasse hingegen wird zu einem Kaffeehaus umgebaut, das über Treppe und Lift mit der „Roten Bar“ verbunden ist. Diese ist dann auch unabhängig vom Theaterbetrieb bespielbar. Der Geschäftsführer des Theaters, Cay Stefan Urbanek, sieht noch einen weiteren Vorteil im Cafe: „Damit kommt ein bisserl sichtbares Leben ins Haus auch tagsüber.“
Im August wird bereits die Fassade des Theaters eingerüstet, der Theaterbetrieb wird aber noch bis Ende Dezember laufen. 27,3 Millionen wird die gesamte Innen- und Außensanierung kosten. Laut Urbanek fehlen noch eine Million Euro, die durch Spenden und Eigenmittel hereingebracht werden sollen. Für sämtliche handwerkliche und bautechnische Arbeiten liegen bereits die Angebote vor. Man habe daher eine Kostensicherheit, die zwischenzeitlich weit über 80 Prozent liege, so Urbanek.
Ab Jänner im Ausweichquartier
Von Jänner bis Oktober 2020 wird das Theater für die Renovierung geschlossen, in dieser Zeit werden die Aufführungen in der Halle E des MuseumsQuartiers gezeigt. Aufgrund der ähnlichen Dimensionen ist es dort möglich, auch für das Volkstheater konzipierte Produktionen einzurichten. Ende Oktober 2020 soll die Bühne nach dem Umbau spielbereit sein. Doch richtig losgehen wird die neue Direktionszeit mit dem neuen Intendanten Kay Voges wohl erst mit Jänner 2021, da die neue Technik eine Probe- und Eingewöhnungsphase braucht und einige neue Produktionen gleichzeitig vorzubereiten sind.
Was sich für die Zuschauer sichtbar ändert, ist die Ausstattung der Foyers. Das Ambiente wird nicht nur durch neue Möbel verschönert, sondern auch durch besseres Licht. Die Stuckatur an den Decken wird durch eine neue Beleuchtung besser in Szene gesetzt. So ist geplant, die derzeitigen etwas plump wirkenden Elektrokerzenluster mit Glaskörpern im Stil der Entstehungszeit, des Historismus, zu ersetzen.
Durch diese Maßnahme will man sich in der Ausstattung wieder an den Originalzustand des 1889 nach Entwürfen von Hermann Helmer und Ferdinand Fellner erbauten Theaters annähern, erklärte Urbanek.
Schnürboden und Technik werden erneuert
Die Sanierung umfasst auch die Bühne selbst: Der Schnürboden wird erneuert, und darüber hinaus die Licht- und Tonanlage auf den modernsten Stand gebracht. Der Umbau soll auch für den Theaterbetrieb Verbesserungen bringen: Auf der Seite der Burggasse wird ein neues Bühnentor errichtet und die Zufahrt für Lkws und damit das Ein – und Ausladen der Kulissen deutlich erleichtert. Bisher musste dort ein Niveauunterschied überwunden werden, um Bühnenteile von der Straße in das Haus zu bringen. Diese neuen baulichen Voraussetzungen sollen einfachere Arbeitsabläufe ermöglichen.