Gelassen und aufgeweckt erkundete der kleine Elefant vor Medienvertretern sein Gehege und spielte vergnügt mit Ästen und Holzspänen. Das Jungtier entwickle sich prächtig, erzählte Tiergartendirektorin Dagmar Schratter. Das liege nicht zuletzt an seiner Mutter „Numbi“, die nun zum dritten Mal Nachwuchs bekommen hat.
Eine Stunde täglich vor Publikum
Ab Freitag, kann sie gemeinsam mit dem Neugeborenen täglich zwischen 10.00 und 11.00 Uhr beobachtet werden – entweder im Elefantenhaus oder auf der vorderen Außenanlage. Vorerst wird den beiden Tieren gemeinsam für den Rest des Tages Ruhe im hinteren Bereich der Anlage gegönnt. „Nach und nach werden sie dann an den Rest der Gruppe herangeführt“ erklärte Schratter. Deren Mitglieder sind allerdings an Nachwuchs gewöhnt, die Direktorin erwartet keinerlei Probleme.
Kibali, Phinda oder Dunia ?
Auch das Namensproblem ist bald gelöst: Jetzt ist das Publikum gefragt. Die Pfleger haben drei Namensmöglichkeiten ausgesucht, über die derzeit abgestimmt werden kann: Zur Wahl stehen „Phinda“ (von Phinda Reserve, wo der Vater lebt – sprich „Pinda“), „Kibali“ (Fluss in der Demokratischen Republik Kongo) und „Dunia“ (Swahili: „Welt“). Laut Revierleiter Andreas Buberl geht es vor allem darum, dass der Name zum Lebensraum der Afrikanischen Elefanten passt und sich deutlich von den Namen der Artgenossen unterscheidet. Außerdem soll er kurz sein. Die Abstimmung läuft bis Dienstag, 23. Juli 2019 um 8.00 Uhr, dann wird der Zoo den Namen des jüngsten Rüsseltieres bekannt geben.
Alle zwanzig Minuten genehmigt sich das kleine Weibchen eine Stärkung an Mamas Milchbar. Die 27-jährige Numbi war 2009 gemeinsam mit ihrem ersten Jungtier „Kibo“ von Wuppertal nach Wien übersiedelt und hat hier 2010 „Tuluba“ geboren. In der Nacht auf Samstag erblickte die kleine Kuh nach rund 22 Monaten Tragezeit das Licht der Welt, stand flugs auf den eigenen Beinen und folgt „Numbi“ seitdem auf Schritt und Tritt. Die erfahrene, ruhige und fürsorgliche Mutter hat immer ein Auge auf ihren Nachwuchs, der noch ein bisschen wackelig auf den Beinen ist, aber schon wie ein Großer mit den riesigen, grauen Ohren fächeln kann. Noch kann das Baby bequem unter dem Bauch seiner Mutter durchspazieren.
Gezeugt wurde der Mini-Dickhäuter durch künstliche Besamung mit tiefgefrorenem Sperma eines Wildbullen aus Südafrika. Der Bestand der Rüsseltiere, die mit bis zu sechs Tonnen Gewicht als die größten noch lebenden Landtiere gelten, geht in ihrer Heimat zurück.