Energydrink-Dosen
ORF.at/Zita Klimek
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Chronik

Jugend greift unter Druck zu Energy-Drinks

Großteils um die Verbesserung ihrer Leistungen in Schule und Arbeit bemüht zeigt sich Österreichs Jugend in einer vom Wiener Institut für Jugendkulturforschung durchgeführten Studie. Um mit dem Druck zurechtzukommen, greifen viele zu Energy-Drinks.

Im Rahmen der Untersuchung mit dem Titel „Motivation to Succeed: die Jugendstudie“ wurde eine repräsentative Stichprobe, zusammengesetzt aus 400 österreichischen 14- bis 18-Jährigen, befragt. Knapp zwei Drittel der Jugendlichen gaben an, ihre Leistung in Schule oder Ausbildung verbessern zu wollen.

Burschen eher an Wettbewerb interessiert

In Wettbewerbssituationen fühlen sich eher Burschen und junge Männer zuhause: 52 Prozent stimmten der Aussage „Ich liebe den Wettbewerb und den Sieg“ zu. Unter den Mädchen tun das lediglich 36 Prozent. Zwar zeigte sich die Hälfte aller Befragten an „verantwortungsvollen Tätigkeiten“ interessiert. An „wirklich sehr schwierigen Herausforderungen“ messen sich hingegen nur 15 Prozent der Jugendlichen. Rund die Hälfte gab an, lieber im Team als alleine zu arbeiten.

Um mit dem Druck in der Schule oder am Arbeits- oder Ausbildungsplatz umzugehen, haben der Studie zufolge bereits knapp mehr als zwei Drittel der Befragten auf Substanzen zurückgegriffen, von denen sie sich irgendwie Unterstützung versprachen. Als klare Nummer eins stellte sich „hochdosierter Energydrink-Konsum“ heraus: 53 Prozent der Studienteilnehmer aus der „Generation Red Bull“ gaben an, schon Erfahrungen damit gemacht zu haben.

Cannabis und Vitaminpräparate wenig gefragt

Weit abgeschlagen finden sich der Einsatz von Cannabis gegen den Stress und die Einnahme von Vitaminpräparaten und Nahrungsergänzungsmitteln. Je zehn Prozent gaben an, diese Strategien zumindest ein Mal verfolgt zu haben. Ähnlich die Zahlen bei homöopathischen Mitteln (neun Prozent) und Koffeintabletten (acht Prozent). Die Anteile jener, die bereits auf rezeptpflichtige Substanzen setzten, liegen zwischen zwei und sechs Prozent. Nur jeweils zwei oder einer unter hundert Befragten gab an, schon einmal harte Drogen wie Kokain, Amphetamine/Speed oder mikrodosiertes LSD als „Neuro-Enhancer“ eingesetzt zu haben.

Sehr empfänglich zeigten sich die Jugendlichen gegenüber qualifizierter Rückmeldung zu ihrer Lernleistung. „Diese starke Feedbackorientierung der Jugendlichen ist eine große Chance. Hier müssen wir ansetzen und fragwürdigen Trends wie Bulimie-Lernen (kurzfristiges, zielgerichtetes Auswendiglernen und rasches Vergessen nach der Prüfung, Anm.) und leistungsorientiertem Substanzkonsum begegnen“, so Studienautorin Beate Großegger vom Institut für Jugendkulturforschung.