Gesundheit

Erste Erstversorgungsambulanz in Hietzing

In Wien sollen Erstversorgungsambulanzen in den Spitälern künftig die Ambulanzen entlasten. Denn viele Menschen suchen laut Stadt die Ambulanzen auf, obwohl auch praktische Ärzte helfen könnten. Die erste Erstversorgungsambulanz soll heuer im Krankenhaus Hietzing entstehen.

Im März dieses Jahres hat die Stadt solche Erstversorgungsambulanzen, kurz EVAs angekündigt. Sie sollen helfen, die Wartezeiten in den Notfallambulanzen der Spitäler zu reduzieren und so auch ein mögliches Aggressionspotenzial zu senken.

Denn viele Patientinnen und Patienten seien keine Akutfälle und könnten umgeleitet werden, sagt Nina Brenner-Küng vom Krankenanstaltenverbund (KAV) gegenüber Radio Wien: „In der Erstversorgungsambulanz wird natürlich abgeklärt, was der Patient braucht. Ist er ein Akutfall, wird er sofort weitergeleitet zur Notfallambulanz. Ist er kein Akutfall, wird er erstversorgt und seine Nachbetreuung wird mit dem niedergelassenen Bereich gemeinsam organisiert.“

Ärztepool vom Krankenhaus soll nicht angezapft werden

Für das Angebot der Erstversorgungsambulanzen sollen den Spitälern aber keine Ärztinnen und Ärzte abhanden kommen. „Es soll als eigene Einheit aufgebaut werden, unabhängig vom Krankenhaus. Es sollen die Strukturen im Krankenhaus nicht belastet werden durch die Erstversorgungsambulanz sondern ergänzt“, sagt Brenner-Küng.

Der Plan der Stadt sieht vor, noch in diesem Jahr einen Pilotversuch in Hietzing zu starten. Die EVA soll rund um die Uhr geöffnet sein. Im Frühjahr nächsten Jahres soll der Betrieb geprüft werden und ein Modell für die anderen Spitäler entwickelt werden.

Nach der Messerattacke auf einen Spitalsarzt im SMZ Süd hat der Krankenanstaltenverbund ein Maßnahmenpaket inklusive Risikoanalyse angekündigt. Hier soll es nach dem Sommer erste Ergebnisse geben. Die Notfallambulanzen wurden davon unabhängig bereits geplant, um die Spitäler zu entlasten.