Chronik

Dealer schluckte Heroin und starb

Ein 29 Jahre alter Drogendealer ist nach seiner Festnahme am Dienstag in Wien-Meidling gestorben. Der Mann hatte offenbar eine Heroinkugel verschluckt, die in seinem Körper aufgeplatzt war. Er kollabierte im Arrestbereich einer Polizeiinspektion.

Beamte der Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität beobachteten den Dealer am Dienstag, wie er beim Anton-Baumann-Park in Währing einem Kunden ein Päckchen Heroin verkaufte. Als die Polizisten die beiden gegen 14.40 Uhr anhalten wollten, liefen sie davon, der Abnehmer wurde wenig später gefasst. Der 29-jährige Nigerianer flüchtete quer durch Hernals, über mehrere Straßen lief er zur Helblinggasse. Dort wurde er schließlich rund zehn Minuten später festgenommen.

Bei Durchsuchung einige Kokainkugeln ausgespuckt

Bei der Durchsuchung spuckte er sechs kleinere Kugeln Kokain mit einem Gewicht von insgesamt vier Gramm sowie eine größere Kugel Heroin mit 6,4 Gramm aus. Ein weiteres Heroinpäckchen dürfte der Mann unbemerkt von den Beamten verschluckt haben.

Er sei von den Beamten standardmäßig belehrt worden, wie gefährlich das sei und was alles passieren könne, berichtete Polizeisprecher Paul Eidenberger. „Die mehrmalige Nachfrage, ob er Suchtgiftkugeln verschluckt habe, verneinte der 29-Jährige“, sagte Eidenberger.

Der Nigerianer wurde in die Polizeiinspektion Hohenbergstraße in Meidling gebracht. Während er auf einer Bank saß und wartete, kollabierte er um 15.15 Uhr. Die Polizisten versuchten sofort, ihn wiederzubeleben und setzten auch einen Defibrillator ein. Die Rettung übernahm die Erste-Hilfe-Maßnahmen, nach 30 Minuten wurde die Reanimation erfolglos abgebrochen.

Separate Schluckerzelle für „Bodypacker“

Die polizeiliche Kommissionierung der Leiche ergab als vorläufige Todesursache eine Überdosis durch ein im Körper aufgeplatztes Bodypack mit Heroin. Die Obduktion soll die genaue Todesursache klären.

Besteht bei der Festnahme der Verdacht, dass Dealer Drogenpäckchen verschluckt haben oder im Körper als Bodypacker transportieren, werden sie ins Spital zum Röntgen gebracht. Das allerdings nur bei „begründetem Verdacht, wir können nicht jeden Dealer ins Krankenhaus bringen“, sagte Eidenberger. Sind tatsächlich Drogen im Körper, werden Dealer in eine Schluckerzelle gebracht, wo sie das Gift unter Aufsicht wieder ausscheiden.