Sanierung und Ausbau Wohnhaus Mariahilfer Straße, Wien, mit violetter Fassade und ausgefahrenen Sonnenblenden vor den Fenstern
BMNT/Trimmel Wall Architekten
BMNT/Trimmel Wall Architekten
Kultur

Explosionshaus für Staatspreis nominiert

Jenes Gründerzeithaus in der Mariahilfer Straße 182, das bei einer Gasexplosion vor fünf Jahren schwerst beschädigt worden war, ist saniert und nun für den Staatspreis Architektur und Nachhaltigkeit nominiert worden.

Das Gründerzeithaus ist nach der Gasexplosion nicht abgerissen, sondern saniert worden. Und das sei vorbildhaft passiert, weshalb das Projekt nun neben 16 anderen nominiert wurde. „Der Hof ist lichtdurchfluteter, er ist grüner geworden, es gibt mehr Terrassenflächen“, sagt Franziska Trebut, die Projektverantwortliche für Einreich- und Juryprozess (ÖGUT).

Auch die klimagerechte Sanierung wird von der Jury als beispielhaft bezeichnet. Gelobt wurden die nun hohen Dämmewerte und der neue Sonnenschutz an den Fenstern. „Interessanterweise wie uns die Architekten gesagt haben, haben ähnliche Gebäude in Wien das vor einigen Jahrhunderten gehabt, wie man es aus Triest kennt. Also auch da gibt es einen sehr ansprechenden Sonnenschutz“, sagte Trebut.

Fotostrecke mit 17 Bildern

Neubau Wohnanlage „Das Haus am Park“ mit kleinen Balkonen
BMNT/Hertha Hurnaus
Das „Haus am Park“ im Sonnwendviertel hat 29 Wohnungen und Dachgärten für alle Bewohner (Architektur: feld72 Architekten ZT GmbH).
Spielplatz mit Schaukel und Wippe
BMNT/Kurt Hoerbst
Auch die Gebäude rund um den Hannah-Arendt-Park in der Seestadt Aspern in Wien sind nominiert (Stadtplanung: Tovatt Architects & Planners AB).
Gebäude mit Fassade aus Holzstreben
BMNT/Lukas Schaller
Das neue Türkenwirt-Gebäude (TÜWI) der Universität für Bodenkultur in Wien hat es auf die Shortlist geschafft (Architektur: Baumschlager Hutter Partners).
Sanierung und Ausbau Wohnhaus Mariahilfer Straße, Wien, mit violetter Fassade und ausgefahrenen Sonnenblenden vor den Fenstern
BMNT/Trimmel Wall Architekten
Durch eine Gasexplosion wurde das Gebäude 2014 stark beschädigt, doch der Eigentümer wollte es nicht abreißen. Stattdessen wurde es saniert (Architektur: Trimmel Wall Architekten ZTGmbH).
modernes Gebäude mit parkenden Autos auf der Straße davor.
BMNT/M. Seidl
Auf dem ehemaligen Areal der Hörbiger-Werke entstanden in Wien mehrere neue Wohnbauten (Architektur: Geiswinkler & Geiswinkler Architekten ZT GmbH).
Innenhof mit viel Grün
BMNT/Kurt Hoerbst
Die zweite Schule am Hannah-Arendt-Park ist Teil des ersten Bildungscampus in der Seestadt Aspern in Wien (Architektur: fasch&fuchs.architekten ZT-gmbh).
Sanierung Bürogebäude Schanzstraße, Wien, graue Fassade mit Baum davor
BMNT/Kurt Hoerbst
Das kürzlich sanierte Gebäude in der Schanzstraße in Wien-Penzing. Es wurde in den 1920er Jahren nach Plänen des Architekten Michael Rosenauer errichtet und war jahrzehntelang Außenstelle des Dorotheums (Architektur: ostertag ARCHITECTS zt gmbh).
Graues Gitterdach, darunter stehen Feuerwehrautos.
BMNT/Paul Ott
Das neue Feuerwehrhaus in Lustenau (Vorarlberg) (Architektur: projektCC ZT gmbh).
Justizgebäude Salzburg bei Nacht, hinter den Fenstern ist beleuchtet.
BMNT/Franz und Sue/Lukas Schaller
Das in der Salzburger Innenstadt liegende historische Justizgebäude wurde saniert und erweitert (Architektur: Franz und Sue ZT GmbH).
Großer weißer Häuserblock, leicht von oben fotografiert
BMNT/NHT/Dürr/2quadrat
Diese Wohnanlage aus den 1950er Jahren mit 92 Wohnungen in Innsbruck wurde saniert und gleichzeitig mit einer zweigeschoßigen Aufstockung um 32 Wohnungen erweitert (Architektur: Reitter Architekten ZT GmbH).
Graue Mauer mit rotem offenen Tor, Berge im Hintergrund
BMNT/Christian Flatscher
Der Neubau des Sammlungs- und Forschungszentrums der Tiroler Landesmuseen in Hall (Architektur: Franz und Sue ZT GmbH).
Neubau Schule am See, Hard, mit viel Glas
BMNT/Albrecht Imanuel Schnabl
Die bestehende Sporthalle der Gemeinde Hard in Vorarlberg direkt am See erhielt mit diesem Schulneubau eine städtebaulich Erweiterung (Architektur: Baumschlager Hutter Partners Holding ZT GmbH).
Neubau Volksschule Dorf, Lauterach, mit Kindern
BMNT/Paul Ott
Neubau der Volksschule in der Marktgemeinde Lauterach in Vorarlberg (Architektur: Architekturbüro Feyferlik/Fritzer).
modernes Gebäude im Abendlicht.
BMNT/NHT
Rund um die 1960 errichtete St. Paulus Kirche im Stadtteil Reichenau in Innsbruck entstanden drei neue Bauten (Architektur: Marte.Marte Architekten ZT GmbH).
Neubau Volksschule Hallwang mit spielenden Kindern
BMNT/Albrecht Imanuel Schnabel
Die neue Volksschule von Hallwang (Salzburg) (Architektur: LP architektur ZT GmbH).
Glasfront auf Neubau mit Holzvorsprung beim Dach
BMNT/Cornelia Hefel
Zwei Gemeindebauten in Mellau in Vorarlberg (Architektur: Dorner\Matt Architekten).
Innenhof bei Nacht, mit Beleuchtung
BMNT/Hertha Hurnaus
Das neuen Bundesoberstufenrealgymnasiums in Oberndorf (Salzburg) (Architektur: MEGATABS architekten ZT gmbh).

Auch Landesmuseum, Justizgebäude und Schulen nominiert

Sieben Projekte aus Wien sind insgesamt in die engere Auswahl des Staatspreises Architektur und Nachhaltigkeit des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus (BMNT) gekommen. Darunter neben dem Explosionshaus etwa der Neubau des Universitätsgebäudes TÜWi der Universität für Bodenkultur, oder ein neues Schulgebäude in der Seestadt Aspern.

Aus Vorarlberg sind vier Projekte nominiert, darunter der Neubau der Feuerwehr Lustenau. Aus Tirol kommen drei Projekte, die es auf die Shortlist geschafft haben. Eines davon ist der Neubau des Sammlungs- und Forschungszentrums der Tiroler Landesmuseen in Hall. Aus Salzburg kommen ebenfalls drei Projekte, darunter das Justizgebäude Salzburg, das saniert und erweitert wurde.

„Der Gebäudebereich ist für über ein Drittel des Energieverbrauchs in Österreich verantwortlich und daher ein wichtiger Hebel, um die Klimaschutzziele der Republik zu erreichen. Die Vielzahl an Einreichungen belegt eindrucksvoll, dass hochwertige Architektur und ambitionierte Anforderungen an Nachhaltigkeit keinen Widerspruch darstellen“, so die Nachhaltigkeitsministerin Maria Patek in einer Aussendung.