Tom Neuwirth performt nicht nur als Conchita, sondern auch als Wurst, und vereint damit seine alte und neue Kunstfigur in einem Auftritt. Hauptact des zweiten Festivalabends ist die deutsche Band Söhne Mannheims mit ihrem Straßenunterhaltungsdienst, der Musikrichtungen wie Reggae, Pop, Rock und Funk kombiniert. Dabei handelt es sich um Mitglieder der Söhne Mannheims sowie Freunde der Band. Das wohl prominenteste Mitglied, Xavier Naidoo, ist aber nicht dabei. „Die Söhne Mannheims sind schon seit meiner Jugend meine Vorbilder“, sagt Veranstalter Michael Klammer.
Festival war kurz vor dem Aus
Rund 40.000 Menschen haben das Open Air im Vorjahr besucht, mittlerweile findet es zum dreizehnten Mal statt. Das ist keine Selbstverständlichkeit für Veranstalter Klammer. Vergangenes Jahr hat das Geld gefehlt, bis sich in letzter Sekunde ein Wiener Einkaufszentrum als Hauptsponsor gefunden hat.
Dieses Jahr wäre das Open Air fast wieder vor dem Aus gestanden, denn auf dem bisherigen Festivalgelände wird ein Hochwasserschutzdamm gebaut. Drei Monate lang haben Klammer und sein Team um einen neuen Platz verhandelt, bis sie Erfolg gehabt haben. Es wurde nur ein kleines Stück weit „verschoben“.
„Ich habe meinem Koorganisator Sascha Penz, der im vergangenen Jahr verstorben ist, versprochen, dass ich das Festival weiterführen werde“, erzählt Klammer. „Es ist schwer als österreichischer Musiker. Mir und allen die mithelfen, ist es ein Anliegen, dass junge Bands die Chance bekommen, auf einer Bühne zu stehen.“
Hip-Hop-Beats und Drehleiersound
Rund 130 Bewerbungen österreichischer Musiker und Musikerinnen hätten Klammer und sein Team dieses Jahr erhalten: „Was da für ein Potenzial österreichischer Musik dahinter steckt, darauf können wir sehr stolz sein“, meint Klammer. Mit dabei an musikalischem Nachwuchs ist unter anderem Lucas Fendrich, Sänger der Band Hunger. Im Dezember erscheint das erste Album der Alternative-Rock-Band, die bereits eine Single zum Soundtrack der berühmten Netflix-Serie „Tote Mädchen lügen nicht“ beigesteuert hat.
Die Rapper X-Eption und M@sta sorgen dafür, dass auch Hip-Hop als Musikrichtung vertreten ist. Amarok Avari wird Mittelaltermusik mit Instrumenten wie der Drehleier in die Gegenwart bringen. Öffentlich erreichbar ist das Festival mit einem Shuttlebus, der Besucher und Besucherinnen von der U3-Station Simmering aus zum Gelände bringen wird. Der Eintritt für das Open Air ist frei. Für diese Ausgabe bekommen die Veranstalter von der Stadt Wien Förderungen von insgesamt 32.000 Euro.