Mann mit einer sogenannten Holo-Lens
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Technik

Knapp 700 Programmierer fehlen in Wien

Es mangelt an Fachkräften: Alleine im IT-Bereich fehlen derzeit laut einer Erhebung österreichweit rund 30.000 Informatikfachleute. Bei den Programmieren gibt es in Wien derzeit knapp 700 offene Stellen.

Eine Drohne scannt, wie viele Produkte noch im Lager sind, und gibt auch gleich Bescheid, wenn ein Karton verrutscht ist. Die Firma Nagarro, ein Tech-Unternehmen mit unter anderem Sitz in Wien, stellt die Software für die Drohnen her. Nagarro will wachsen und sucht Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Doch das ist in Wien nicht leicht.

„Man kann sich vorstellen, dass das eine sehr große Herausforderung ist. Der Teich wird immer kleiner, es gibt immer weniger IT-Fachkräfte in Österreich, gleichzeitig wollen wir aber immer mehr Fische fangen, das heißt, wir müssen ein immer besserer Angler werden“, sagte Thomas Riedl, einer der Geschäftsführer von Nagarro gegenüber „Wien heute“.

Drohne
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Tech-Unternehmen Nagarro programmiert Software für Drohnen

AMS bietet Kurse zur Nachqualifizierung

Sieht man sich nur die Sparte Programmierer an, gibt es in Wien derzeit knapp 700 offene Stellen. Für vier Fünftel davon wird mindestens ein HTL-Abschluss benötigt, besser noch ein Studium. Derzeit suchen auch 150 Personen einen Job als Programmierer, aber nur 24 von ihnen waren auf der HTL oder auf der Uni.

Die Ausbildung ist also ein zentraler Punkt. Hier versucht das Arbeitsmarktservice (AMS) oft mit eigenen Kursen nachzuqualifizieren. Für die Unternehmen in der IT-Branche sind klassische Stelleninserate aber zu wenig, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. „Eine Methode ist zum Beispiel: Mitarbeiter werben Mitarbeiter, das heißt, Kollegen hier bei Nagarro werben in ihren Netzwerken und in ihrem Freundeskreis. Das hat auch sehr gut funktioniert, wenn man sich die Bewerberneuaufnahmerate anschaut“, sagte Riedl.

Computerexperten dringend gesucht

Firmen werben um die wenigen IT-Fachleute, die es auf dem Arbeitsmarkt gibt. „Wien heute“ besuchte ein großes IT-Unternehmen und schaute, wie dort Mitarbeiter gesucht werden.

Gehalt alleine nicht mehr ausschlaggebend

Bei der Suche nach geeignetem Personal sei das gebotene Gehalt alleine nicht mehr ausschlaggebend. „Was wir immer bei Bewerbungsgesprächen machen, ist, wir fragen die Leute: Was wünscht ihr euch? Und ganz oft bekommen wir die Antwort: Ich möchte in einem sympathischen Team arbeiten“, sagte Iris Bergmann, die Personalleiterin bei Nagarro. Denn flache Hierarchien, keine fixen Abteilungen sowie ein gutes Arbeitsklima sind heute vielen genauso wichtig wie das gute Gehalt.