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Landespolizeidirektion Wien
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Chronik

Bande gefasst – Home Invasion vereitelt

Die Polizei hat eine siebenköpfige Wiener Bande gefasst. Sie soll unter anderem für einen gerade noch vereitelten Home Invasion-Überfall in Oberösterreich verantwortlich sein. Zur Last werden den Verdächtigen u.a. auch Schutzgelderpressungen, Einbrüche und Drogendelikte gelegt.

Die Polizei hat Ende Juli einen geplanten Überfall auf ein gut situiertes älteres Ehepaar in Steyr vereitelt. Bei den sieben Tatverdächtigen handelt es sich um eine international agierende Gruppierung, die einem Milieu aus Prostitution, Menschen- und Drogenhandel angehört. Die Exekutive wusste von der geplanten Home Invasion und konnte das Ehepaar zuvor in Sicherheit bringen.

Einbrüche: Schaden von 200.000 Euro

„Es handelte sich um die Verhinderung eines wirklich schweren Verbrechens“, sagte Polizeipräsident Gerhard Pürstl bei einer Pressekonferenz in Wien. An der Aktion waren gut 50 Cobra-Beamte sowie Beamte des LKA Wien und der oberösterreichischen Polizei beteiligt. Die Verdächtigen seien zwar überrascht gewesen, leisteten aber keinen Widerstand, erzählte Brigadier Hannes Gulnbrein vom Einsatzkommando Cobra.

Maske
Landespolizeidirektion Wien
Die Maske wurde bei der Bande entdeckt

Die Beschuldigten sowie andere Komplizen stehen im Verdacht, noch zahlreiche weitere Delikte in den vergangenen Jahren begangen zu haben, darunter auch Einbruchsdiebstähle mit Schadensummen in Höhe von 200.000 Euro. Die Anzeigen lauten derzeit auf versuchten schweren Raub, Vergewaltigung, gefährliche Drohung, Körperverletzungen, Nötigungen, Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung, Erpressung sowie Delikte nach dem Suchtmittelgesetz und Vermittlung von Aufenthaltsehen.

Prostituierte wandte sich an Polizei

Seinen Ausgang nahm die gesamte Operation bereits im April diesen Jahres. Damals wandte sich eine Prostituierte an die Polizei, um eine Vergewaltigung sowie eine erzwungene Aufenthaltsehe anzuzeigen. Hauptbeschuldigter war ein 49-jähriger Palästinenser, von dem sie zu der Scheinehe gezwungen worden sein soll. Im Zuge der Ermittlungen drang die Polizei immer mehr in das Netzwerk vor und erfuhr so von der geplanten Home Invasion, also einem Raubüberfall in einem Eigenheim, bei dem die Täter ihre Opfer festhalten, um diese dann in aller Ruhe auszurauben.

Weitere Ermittlungen führten zu einem inhaftierten 40-jährigen Drogenhändler, der derzeit in der Justizanstalt Stein einsitzt. Zur Gruppe der Tatverdächtigen gehört auch eine 49-jährige Frau aus Steyr, die der Bande den Tipp gegeben haben soll, dass bei dem Ehepaar „was zu holen“ sei. Den Raub selbst hätten drei Libanesen, ein Österreicher türkischer Abstammung sowie ein afghanischer Flüchtling durchführen sollen.

Im Zuge von Observationen, Abhöraktionen und Ermittlungen sind auch Sexvideos aufgetaucht, die heimlich aufgenommen und zu Erpressungszwecken einsetzt wurden. Nähere Details wurden nicht genannt, da hier noch ermittelt werde, sagte der stellvertretende Leiter des Landeskriminalamtes Wien, Michael Mimra.