Der FAC-Platz in Floridsdorf
Sport

FAC schmiedet Pläne für neues Stadion

Der FAC-Platz, seit 1966 Heimstätte des Floridsdorfer Athletiksport-Clubs (FAC), soll komplett neu gebaut werden. Pläne des Vereins sehen ein Stadion vor, das in einem Wohnblock eingebettet liegt.

Ein Fußballstadion quasi als Innenhof eines Wohnblocks. Klingt ungewöhnlich, beim englischen Viertligisten Leyton Orient in London kann man aber schon im Stadion wohnen. So etwas schwebt auch den Verantwortlichen beim FAC vor. Am Heimplatz in der Hopfengasse möchte man zwei große Wohnblöcke bauen – im ersten soll dann das Stadion für 5.000 Zuschauer integriert sein. Auf dem zweiten Wohnblock hätte man gerne am Dach einen Trainingsplatz. Auch in Wien gibt es ein Beispiel: Der Favoritner AC hat eine Tribüne im Wohnblock daneben.

Umkleidekabine
ORF
Zuletzt saniert wurde der FAC-Platz mit dem Aufstieg in die Zweite Liga 2014

5.000 Leute und Rasenheizung

FAC-Obmann Walter Brand spricht von einer Idee, selbst umsetzen kann sie die aktuelle Nummer Drei in Wien freilich nicht. Finanziell ist der Verein nicht auf Rosen gebettet, die Ausbildungsentschädigung für Marko Arnautovic (angeblich etwa 250.000 Euro) hat man auch noch nicht gesehen. Für ein neues Stadion gilt also: „Wir können nur eine Idee ausarbeiten und die dann vorschlagen. Umsetzen muss das Projekt dann der Grundstückseigentümer“, sagte Brand. Damit meint er die Stadt Wien und hofft, dass die Stadt das ungewöhnliche Stadionprojekt mit einem gemeinnützigen Bauträger umsetzen möchte.

Offiziell geredet hat man mit dem Rathaus noch nicht. „Momentan läuft noch ein interner Abstimmungsprozess“, meinte Brand. Einen Anlauf auf die Bundesliga will man aber selbst mit neuem Stadion nicht starten. „Die oberste Spielklasse wäre für uns vermessen. Uns geht es um eine gute Infrastruktur mit einem 5.000er-Stadion und einer Rasenheizung.“ Insgeheim hofft er auf eine Umsetzung innerhalb der nächsten drei Jahre.

Unterstützung im Bezirk

Unterstützt wird der Plan des FAC vom Floridsdorfer Bezirksvorsteher Georg Papai (SPÖ). „Das Ganze ist natürlich bisher nur eine Vision, aber die Verbindung von Wohnen und Sport ist schon ein Ansatz, den man im Detail verfolgen sollte.“ Er sieht in dem Vorschlag eventuell sogar eine Lösung für das Lärmproblem im Umfeld des Stadions. „Wenn das Stadion in einem Wohnhaus eingebettet ist, dann wird es für die Leute in der Nachbarschaft leiser“, hofft Papai. Diejenigen, die künftig rund um das Stadion wohnen, hätten sich die Wohnsituation ja ausgesucht.

Der Floridsdorfer Bezirksrat Hans Jörg Schimanek (Wir für Floridsdorf – WIFF) befürchtet in der „Krone“ ein Verkehrschaos. Dem widerspricht Papai: Der Plan würde eine Garage für die Zuseherinnen und Zuseher vorsehen. Das würde die Parkplatzsituation entlasten. In Richtung Schimanek meint er: „Ich halte nichts davon, mit irgendwelchen Befürchtungen Ängste zu schüren.“