Das Wohnhaus der Familie
APA/Georg Hochmuth
APA/Georg Hochmuth

123 Bewohner aus Gemeindebau delogiert

Seit dem Jahr 2017 hat Wiener Wohnen mehr als 120 Bewohnerinnen und Bewohnern den Mietvertrag in einem Gemeindebau gekündigt. In den meisten Fällen, weil sie die Miete nicht gezahlt oder die Wohnung weitervermietet haben.

Der krasseste Fall ist sicher der einer Mieterin, die ihren Balkon regelrecht als Taubennest hat verkommen lassen. Doch das ist eher die Ausnahme. Viel häufiger kommt vor, dass jemand die Miete nicht zahlen kann oder die Gemeindewohnung heimlich weitervermietet oder einfach nicht nutzt.

Seit 2017 mussten 123 Bewohner ihre geförderte Wohnung verlassen, wie die „Kronen Zeitung“ am Montag berichtete. Im Jahr 2017 betraf das 45 Mieter, das Jahr darauf 63 Mieter. Heuer waren es im ersten Halbjahr 15 Mieter, die nach einer gerichtlichen Aufkündigung ihrer Wohnung delogiert wurden.

Nachbarn sollen nicht unter Fehlverhalten leiden

Nicht dabei sind laut Stadt Wien hier jene Fälle, die einen Mietzinsrückstand haben bzw. Verlassenschaften betreffen. Es liegen aber noch mehrere Fälle vor Gericht. Da geht es auch um Fälle wie Nichtbenützungen und/oder Untervermietung über unleidliches Verhalten bis zur widmungsfremden Verwendung einer Wohnung als Lokal.

Von Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal heißt es in punkto Delogierungen auf ORF-Anfrage: „Die übergroße Mehrheit der Mieter, die die Hausordnung einhält und sich um ein gutes Miteinander im Gemeindebau bemüht, darf nicht unter dem Fehlverhalten von ein paar Wenigen leiden.“