Ab 2. September – wenn die sanierte U4 zwischen Karlsplatz und Längenfeldgasse wieder fährt – wird die Fahrbahn der Linken Wienzeile komplett erneuert. Aus der Tiefe werden dabei alte Straßenbahngleise und Pflastersteine entfernt, um auch gleich den baulich getrennten Zweirichtungsradweg anlegen zu können.
Aus zwei mach eins: Von den beiden Fahrspuren auf der Linken Wienzeile wird jeweils eine während der Bauarbeiten gesperrt sein. Bei täglich 20.000 Autos ein echtes „Nadelöhr“, warnt schon jetzt Baustellenkoordinator Peter Lenz. Es wird empfohlen, großräumig auszuweichen.
Auch Karlsplatz wird zum Verkehrsnadelöhr
Denn klar sei, dass im betreffenden Bereich 50 Prozent der Leistungsfähigkeit der Straße wegfielen. Das werde sich natürlich auch auf die Situation am Karls- und Schwarzenbergplatz, am Ring und auf der Rechten Wienzeile auswirken. Fertig sein soll die neue Linke Wienzeile Mitte Dezember, die Gesamtkosten betragen knapp fünf Millionen Euro.
Um die Verkehrssituation im Umkreis der Baustelle im Blick zu haben, wird auch ein Hubschrauber eingesetzt. Die Polizei rechnet vor allem werktags mit Verzögerungen. Wobei sich die Situation schon nach einigen Wochen zusehends entspannen sollte.
Denn mit Fortschreiten der Baustelle wird dann schrittweise die zweite Fahrspur in Richtung stadtauswärts wieder freigegeben. Ab Mitte Oktober ist die Straße vom Getreidemarkt bis zum Theater an der Wien dadurch wieder voll befahrbar, ab Mitte November dann schon bis zur Girardigasse.
70 Parkplätze fallen weg, Sonderlösung für Anrainer
Was wird eigentlich genau gebaut? Zwischen Getreidemarkt und der Köstlergasse – also auf Höhe des Naschmarkts – wird entlang der Linken Wienzeile ein zwei Meter breiter Zweirichtungsradweg errichtet. Damit wird die letzte Lücke des Wiental-Radwegs geschlossen.
Linke Wienzeile wird zur Großbaustelle
Mit dem Ende des Baustellensommers kündigt sich der Baustellenherbst an. Größter Brocken ist dabei die Sanierung der Fahrbahn auf der Linken Wienzeile.
Lenz betonte am Montag bei einer Pressekonferenz indes aber auch, dass die Baustelle nicht ausschließlich dem Radweg geschuldet sei. Die bestehende Fahrbahn habe sowieso saniert werden müssen – und zwar von Grund auf. Denn unter der jetzigen Oberfläche befänden sich noch alte Pflastersteine sowie Gleisanlagen aus den 1960er Jahren, als auf der Linken Wienzeile noch die Straßenbahnlinie 61 unterwegs war.
Durch die Bauprojekte entfallen 70 Parkplätze rund um die Linke Wienzeile. Um die Gemüter zu beruhigen, gibt es für Naschmarktkunden in umliegenden öffentlichen Garagen bis Mitte 2021 verbilligte Tarife. Die erste Stunde wird sogar gratis sein, dafür muss von teilnehmenden Marktstandlern eine Vergütungskarte geholt werden. Für Anrainer des sechsten Bezirks gibt es ebenfalls ein Kontingent von reduzierten Dauerstellplätzen in einigen Garagen.