Goldbarren
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Chronik

20 Kilo Gold gestohlen: Vier Jahre Haft

Im Oktober 2017 hat sich ein 43-jähriger Rumäne mit 20 Kilogramm gestohlenem Gold ins Ausland abgesetzt. Heute wurde er dafür in Wien nicht rechtskräftig zu vier Jahren Haft verurteilt.

„Wo ist das Gold?“, rief das Opfer, eine 79-jährige Pensionistin, am Ende der Verhandlung dem Angeklagten zu. Weder das Gericht noch die Staatsanwaltschaft hatten die Frage gestellt. Eine Antwort blieb der Angeklagte schuldig. Die Frau wollte sich mit dem Gold im Wert von 700.000 Euro den Lebensabend absichern.

Angeklagter fürchtet um sein Leben

Der Angeklagte hatte zuvor in der Verhandlung betont, dass es ihm „sehr, sehr leid“ tue. Abgesehen von seinem Geständnis wollte der Mann aber aus Furcht vor seinem rumänischen Mittäter, der nach wie vor flüchtig ist, keine weiteren Angaben machen. „Er hat Angst um sein Leben“, erklärte sein Verteidiger, Philipp Wolm. Sein Mandant sei „nur das ausführende Werkzeug“ gewesen, die kriminelle Energie sei von einem ehemaligen Anwalt in Wien ausgegangen.

Urteil nach Goldraub

Im Oktober 2017 hat sich ein 43-jähriger Rumäne mit 20 Kilogramm gestohlenem Gold ins Ausland abgesetzt. Nun wurde er dafür in Wien nicht rechtskräftig zu vier Jahren Haft verurteilt.

Dieser ehemalige Anwalt und die Pensionistin waren freundschaftlich verbunden. Während einer Busfahrt zur Oper von Dresden hatten sie einander kennengelernt. Die ältere Dame vertraute dem Anwalt und offenbarte ihm eines Tages, dass sie zu Hause 20 Goldbarren zur Sicherung ihres Lebensabends aufbewahrt habe. „Ich habe nicht mit so einer Hinterhältigkeit gerechnet. Er hat sich mir als guter Freund dargestellt“, berichtete die Pensionistin. Er habe ihr „als guter Freund herausgelockt, wo ich das Gold versteckt habe“.

Ex-Anwalt mit elektronischer Fußfessel

Der Rumäne und der Anwalt lernten einander in einer Pizzeria kennen und beschlossen gemeinsam, der Frau das Gold zu stehlen. Während der Anwalt die Frau zu einem Abendessen einlud, drangen der Rumäne und ein Landsmann in die in der Leopoldstadt gelegene Wohnung der Pensionistin ein und stahlen das Gold. Während der Anwalt bald nach dem Coup geschnappt wurde, setzte sich der 43-Jährige mit dem Gold ins Ausland ab. Im Vorjahr wurde er in Serbien gefasst und heuer nach Österreich überstellt. Die vierjährige Freiheitsstrafe für den 43-Jährigen ist nicht rechtskräftig. Verteidiger Wolm nahm die Strafe an, der Anklagevertreter gab aber vorerst keine Erklärung ab.

Der Anwalt aus Wien wurde bereits im Oktober 2018 rechtskräftig zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Laut seinem Anwalt Werner Tomanek befindet sich der von der Anwaltsliste gestrichene Mann nicht mehr im Gefängnis, sondern im elektronisch überwachten Hausarrest: „Er lebt mit der Fußfessel bei seiner Mutter in der Steiermark und geht dort einem Beruf nach.“