Das vorerst letzte Fest des Lebens wurde Anfang Juni gefeiert: Mit einer apokalyptischen Zirkusshow unter dem Motto „United in Diversity“ verabschiedete sich Gründer Gery Keszler beim Life Ball im Wiener Rathaus von seinen Besuchern. Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) sprach sich dafür aus, dass die „Idee des Life Balls“ weiter bestehen muss. Auch im Gemeinderat bekräftigte Ludwig das: „Wir haben großes Interesse daran, dass es weitergehen kann.“
Eigentlich hätte es Gespräche geben sollen. Doch noch habe sich die Stadt nicht gemeldet, heißt es aus dem Life-Ball-Büro gegenüber Radio Wien. Für die bisherigen Organisatoren ist deshalb fix, dass im kommenden Jahr kein Life Ball stattfinden wird. 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind laut Life-Ball-Büro bereits gekündigt worden.
Gespräche mit Organisationen und Privatpersonen
Die Stadt will den Life Ball hingegen noch nicht ganz aufgeben. Derzeit führe man Gespräche mit Organisationen und Privatpersonen, heißt es aus dem Bürgermeisterbüro auf Anfrage. Das Ziel sei, den Life Ball und die Idee dahinter neu aufzusetzen. Die Stadt als Organisator sei zwar nicht vorstellbar, aber die Stadt sei bereit, weiter Partner zu sein, heißt es aus dem Büro von Ludwig. Nähere Details wollte man aber noch nicht nennen.
Ludwig: Kein ‚Life Ball reloaded‘
Es gehe nicht darum, dass die Stadt einen „Life Ball reloaded“ organisiert, sagte Bürgermeister Ludwig im „Wien heute“-Interview.
Es gebe einige Angebote, heißt es. Der Bürgermeister sagt im „Wien heute“-Interview: „Es wird unsere Aufgabe sein, zu sichten, welchen dieser Vorschläge wir unterstützen können. Denn es geht ja nicht darum, dass die Stadt Wien einen ‚Life Ball reloaded‘ organisiert, sondern, dass wir die Bereitschaft bekundet haben, ein geeignetes Projekt finanziell und organisatorisch, aber auch politisch zu unterstützen.“ Zeitdruck habe man keinen, eine Pause beim Ball habe es schon einmal gegeben.
Auch dass man mit dem bisherigen Life-Ball-Team weiterarbeitet, sei nicht ganz ausgeschlossen. Ansonsten müsste die Stadt wohl die Markenrechte erwerben, zumindest wenn die Veranstaltung weiter Life Ball heißen soll. Das Verhältnis zwischen der Stadt und den Life-Ball-Organisatoren gilt generell als kompliziert. So hatte sich Keszler deutlich mehr Geld von der Stadt gewünscht. Diese hatte aber abgelehnt.