Luftaufnahme des Ernst Happel-Stadions im Prater
ORF.at/Dominique Hammer
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Sport

Hacker lässt Happel-Stadion untersuchen

Sportstadtrat Peter Hacker (SPÖ) hat am Mittwoch sein Nein zu einem neuen Fußball-Nationalstadion in Wien erneuert. Stattdessen sagte er, dass nun die Bausubstanz des Happel-Stadions untersucht werde.

Das größte Stadion des Landes war zuletzt für die EURO 2008 für rund 35 Millionen Euro umgebaut worden. Eine Machbarkeitsstudie hatte 2017 einen Neubau der Arena im Wiener Prater nahegelegt. Der Österreichische Fußball-Bund (ÖFB) hätte dieses Projekt gerne weiterverfolgt.

Doch dem erteilte Hacker eine Absage. „Ich sehe nicht ein, warum der Steuerzahler hunderte Millionen Euro in die Hand nehmen soll für so einen Traum, wenn nicht gleichzeitig eine klare Kostenrechnung am Tisch liegt, wie dann die Einnahmensituation ausschaut. Es hat zwar viele Gespräche gegeben, aber es ist letzten Endes bis heute kein taugliches Papier gekommen“, sagte Hacker im „Wien heute“-Studiogespräch.

Studiogespräch mit Sportstadtrat Peter Hacker (SPÖ)

Sportstadtrat Peter Hacker (SPÖ) erklärt im „Wien heute“-Interview, warum in Wien kein neues Fußball-Stadion errichtet werden soll.

„Es ist kein Fußballstadion“

ÖFB-Präsident Leo Windtner zeigte sich von der Absage Hackers nicht überrascht. Der Fußballbund will nun alternative Optionen in Niederösterreich und im Burgenland ausloten – mehr dazu in Wien lehnt Pläne für Stadionneubau ab. Hacker meinte dazu nur, dass er das weder für eine „Drohgebärde“ noch für „blamabel“ für Wien halte.

Denn grundsätzlich sei das Happel-Stadion ein Gebäude, dass viele verschiedene Nutzungen habe. „Wir haben im Jahr circa 80 Veranstaltungen und die allerwenigsten davon sind Fußballveranstaltungen. Es ist kein Fußballstadion, sondern unser gemeinsames Stadion. Es sind zum Beispiel Konzerte. Und dort verdienen wir wirklich das Geld, mit dem wir uns – Gänsefüßchen – den Fußball auch leisten“, so Hacker.

In der Diskussion um das Stadion sagte Hacker, dass er den Auftrag gegeben habe, die Bausubstanz zu prüfen. „Diese Untersuchung wird stattfinden, damit man weiß wie lange das Station hält. Es gibt einige Überlegungen Veränderungen zu machen, die können wir auch realisieren. Da gibt es viele verschiedene Vorschläge“, sagte Hacker. Wenn es nur zehn Jahre halte, würde man „eher darüber nachdenken können, es wegzureißen. Aber dazu braucht es auch ein ordentliches Betriebs- und Finanzierungskonzept. Alles ist bis jetzt nicht gekommen“.