„Hängende Gärten“ des Haus des Meeres
APA/ Helmut Fohringer
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Chronik

Pflanzenfassade ziert Haus des Meeres

Eine Fassade des Hauses des Meeres bzw. des früheren Flakturms ziert nun eine überdimensionale Pflanzenwand. Wuchern die 8.500 Setzlinge wie gewünscht, wird bald ein 400 Quadratmeter großer grüner Teppich die Mauer verdecken.

Die vertikale Vegetation erstreckt sich über 35 Meter in die Höhe. Für die Begrünung wurden Hunderte Metallwannen mit einer Gesamtlänge von 1.600 Metern an die – in Richtung Schadekgasse blickende – Betonmauer des Kriegsrelikts montiert. Damit das Grün nicht irgendwann zu einem Braun wird, wie kürzlich an der Fassade der MA 48 geschehen, werde die automatische Bewässerungsanlage täglich überprüft, sagte Geschäftsführer Hans Köppen am Donnerstag bei der Eröffnung.

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„Hängende Gärten“ des Haus des Meeres
APA/ Helmut Fohringer
Bei der Präsentation war von den Pflanzen nicht allzu viel zu sehen
„Hängende Gärten“ des Haus des Meeres
APA/ Helmut Fohringer
Die silbrig blitzenden Tröge sind noch dominant
„Hängende Gärten“ des Haus des Meeres
APA/ Helmut Fohringer
Das soll spätestens im kommenden Jahr anders sein
„Hängende Gärten“ des Haus des Meeres
APA/ Helmut Fohringer
Fassade am Haus des Meeres
Christian Ortmann / Die Stadtbegrüner
Fassade am Haus des Meeres
Christian Ortmann / Die Stadtbegrüner
Fassade am Haus des Meeres
Christian Ortmann / Die Stadtbegrüner
Fassade am Haus des Meeres
Christian Ortmann / Die Stadtbegrüner
Fassade am Haus des Meeres
Christian Ortmann / Die Stadtbegrüner
Fassade am Haus des Meeres
Christian Ortmann / Die Stadtbegrüner
Fassade am Haus des Meeres
Christian Ortmann / Die Stadtbegrüner
„Hängende Gärten“ des Haus des Meeres
APA/ Helmut Fohringer

„Nicht umsonst sind Flaktürme eingezäunt“

Bei dem Projekt geht es aber nicht nur um Ästhetik und mehr Begrünung für das Grätzel im Bezirk Mariahilf. Franz Six, Stiftungsvorstand vom Haus des Meeres, verwies auch auf Sicherheitsaspekte: „Der Turm ist 75 Jahre alt. Durch die Witterung ist immer wieder einmal Beton runtergebröselt. Nicht umsonst sind alle anderen Flaktürme in Wien eingezäunt.“ Alle drei anderen Fassaden sind bereits seit längerer Zeit verbaut und dadurch von herabfallenden Betonstückchen geschützt.

Wobei an der Außenseite Richtung Fritz-Grünbaum-Platz – also der Eingangsseite – derzeit heftig gewerkt wird. Grund dafür ist ein markanter Glaszubau, der seit Monaten entsteht. Dieser bringt dem Zoo 3.000 Quadratmeter zusätzliche Nutzfläche. Neben mehr Platz für Tiere werden auch zwei neue Lifte – einer davon als Panoramaaufzug – errichtet sowie das Dach-Cafe zu einem Restaurant vergrößert. Die jetzige Aussichtsterrasse mit den Betonausbuchtungen wird eingehaust und zu einer „Australienanlage“ samt Zwergkängurus umgestaltet.

Hängene Gärten am Haus des Meeres

Ein 35 Meter hoher, vertikaler Garten verziert die Fassade des Haus des Meeres. Die überdimensionale Pflanzenwelt ist Teil des Sanierungprogramms.

Änderungen wegen Brandschutz

Eigentlich hätten die Außenarbeiten am Zubau schon Ende Mai fertig sein sollen. Tatsächlich wird man die Baustelle erst in drei bis vier Wochen räumen können, sagte Köppen der APA. Es hätten sich einige unerwartete Probleme gezeigt. „Der Flakturm ist oben schief“, nannte der Geschäftsführer ein Beispiel. Auch in Sachen Brandschutz und Behördeneinreichungen habe es noch Änderungen bedurft. Köppen hofft allerdings, dass die Verzögerung noch eingeholt werden kann. Die Gesamteröffnung ist jedenfalls für das Frühjahr 2020 geplant.

Kosten nicht bekannt

Schon länger bekannt war, dass die budgetierte Investitionssumme von 16 Millionen Euro nicht halten würde, ohne aber die Zusatzkosten zu beziffern. Köppen sagte heute, man werde wohl um zehn bis 15 Prozent darüber liegen. Von den Banken gebe es die Zusicherung, Kredite nötigenfalls aufzustocken.

Was die Kosten für die „grüne Wand“ anbelangt, wurden keine konkreten Zahlen genannt. Das sei mit dem beauftragten Unternehmen so vereinbart, hieß es. Sascha Haas von den Stadtbegrünern, die das Projekt durchführen, ließ dann doch durchblicken, dass offenbar ein beträchtlicher Rabatt gewährt wurde: „Die Hose war ganz unten.“ Die Rede war von einem sechsstelligen Betrag.