„Out of Control“, Ausstellung, Arbeiterkammer, Außenansicht
Johannes Greß
Johannes Greß
Kultur

„Out of Control“: Vorsicht mit den Daten

Nicht einmal eine Sekunde braucht ein herkömmlicher PC, um gängige Passwörter zu knacken. Die Ausstellung „Out of Control“ in der Arbeiterkammer zeigt, wie leichtfertig wir oftmals mit unseren Daten umgehen – und wie effektiver Schutz aussehen kann.

„Mein Hase hat 3 Augen!“. Einfach zu merken und ziemlich sicher. Doch viele Passwörter sehen oftmals anders aus. Am beliebtesten sind etwa Zahlenfolgen wie „123456“ oder das Wort „passwort“. Ein Kinderspiel für jeden Hacker, ein gewöhnlicher PC braucht hierzu nicht einmal eine Sekunde. Der sogenannte „Passworthacker“ ist eine von insgesamt neun Stationen der Ausstellung „Out of Control“. Hier können Besucherinnen und Besucher testen, wie sicher ein Passwort ist – und wie lange es für gewöhnlich dauern würde, um es zu entschlüsseln.

„Out of Control“, Ausstellung, Arbeiterkammer, Passworthacker
Johannes Greß
Nicht einmal eine Sekunde braucht ein herkömmlicher PC, um das Passwort „123456“ zu knacken.

Schärfung bei Umgang mit Internet

Gefahren und Fallen lauern überall im Netz. Mit der Ausstellung soll das Bewusstsein für den Umgang mit Smartphone und Internet geschärft werden. Hauptsächlich für Schulklassen, immer öfter interessieren sich aber auch Erwachsene für einen Rundgang. Vor allem unter Jüngeren, so AK-Datenschutzexperte Jakob Kalina, herrsche oftmals die Meinung vor, „Geh’, ich habe nichts zu verbergen, mir ist Alles egal!“. Kalina warnt vor „diesem einen Moment, wo sich zeigt: Es muss nicht immer gut gehen“. Denn „es kann auch unverschuldet passieren“.

Beispielsweise dann, wenn sich Hacker unerlaubt Zutritt zu so einer „Cloud“ verschaffen. Wer ein Google-Konto besitzt und darin sämtliche Daten preisgibt, sei für „Kriminelle natürlich attraktiver als eine Person, die von Vornherein nur das Minimum an Daten hergibt“, erklärt Kalina.

Ein Restrisiko bleibt immer

Über Trump und Twitter, die Ursprünge des Internets, Kundenkarten wie die JÖ-Card und die Überwachung des öffentlichen Raumes, versucht die Ausstellung ein Bild zu vermitteln, in welchem Ausmaß unsere Daten für Staat und Unternehmen attraktiv sind. Häufig diskutiert und prominent vertreten, ist natürlich auch das Thema Fake-News: Wo informieren? Welche Quellen sind seriös? Als Faustregel gelte hier: Lieber zweimal hinschauen, sich nicht nur auf Facebook oder Twitter informieren, sondern auch mal zur Zeitung greifen.

Kalina steht im Rahmen der Ausstellung voll im Dienste des Datenschutzes. Haben Besucherinnen und Besucher etwa Fragen zu ihren Einstellungen am Smartphone, bekommen dubiose Rechnungen oder machen private Bilder im Netz die Runde, ist er zur Stelle. Seit kurzem bietet er auch abseits der Führungen eine Telefonberatung an, da offenbar reges Interesse an dem Thema besteht.

„Out of Control“, Ausstellung, Arbeiterkammer, Smartphones
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Gerade unter Jugendlichen herrscht die Meinung vor, „Geh’, ich habe nichts zu verbergen, mir ist Alles egal!“

Ein gewisses Restrisiko bleibe natürlich immer. Jeder müsse für sich selbst abwägen, wo die Grenze liegt zwischen Datenschutz und vollem Leistungsumfang seines Smartphones. Ob da die Taschenlampen-App wirklich Zugriff auf Kontakte und Fotos braucht? Diese Frage solle sich jeder selbst beantworten.

Die Ausstellung ist donnerstags von 15.30 – 19.00 Uhr für Privatpersonen geöffnet, der Besuch der Ausstellung ist nur mit Führungen möglich (Beginn: 15.30 Uhr und 17.30 Uhr)