Regal in Sozialmarkt
ORF
ORF
Chronik

Erster Sozialmarkt im Einkaufszentrum

Im Donauzentrum hat am Freitag ein Sozialmarkt des Samariterbundes eröffnet. Die Lage sorgt für kurze Wege: Shops und Händler beliefern den Markt, der für sozial Bedürftige ein breites Supermarkt-Sortiment bietet.

Für manche Menschen in Wien bieten Sozialmärkte oft die einzige Möglichkeit, günstig zu guten Lebensmitteln zu kommen. Im Gebäudekomplex des Wiener Donauzentrums bietet ab heute ein neuer SOMA-Sozialmarkt des Samariterbundes Waren an, die in anderen Supermärkten nicht mehr verkauft worden wären, obwohl sie noch genießbar sind. Laut den Betreibern ist dieser Sozialmarkt europaweit die erste entsprechende Einrichtung in einem Shoppingcenter.

Die ungewöhnliche Lage sorgt für kurze Wege: Der Sozialmarkt wird von zahlreichen Shops und Händlern des Donauzentrums beliefert. Dadurch sei eine nachhaltige Verwertung von Lebensmitteln sichergestellt, heißt es seitens der Betreiber. Auch frisch zubereitete Speisen von im Center ansässigen Gastronomiebetrieben sollen verfügbar sein.

Breites Angebot wie im Supermarkt

Der Sozialmarkt bietet laut Samariterbund ein umfangreiches Sortiment, und zwar von Lebensmitteln über Konserven bis hin zu Hygieneartikeln. Die Preise würden deutlich unter jenen des Diskonthandels liegen. Damit werde das Haushaltsbudget armutsgefährdeter Familien entlastet, wurde betont. Der neue soziale DZ-Shop verfügt zudem über eine Kommunikationsecke, in der Kunden Kaffee trinken können und wo auch Beratung zu Sozial- und Gesundheitsthemen angeboten wird.

Wie auch in den bereits bestehenden Sozialmärkten des Samariterbund liegt die Einkommensgrenze für die Berechtigung zum Einkaufen für alleinstehende Personen bei 1.238 Euro, bei zwei Personen bei 1.856 Euro. Pro Kind können 371 Euro hinzugerechnet werden. Für die Anmeldung ist ein Meldezettel, ein Einkommensnachweis und ein Ausweis nötig. Der neue Sozialmarkt im Donauzentrum ist nur unter der Woche bis in die frühen Nachmittagsstunden geöffnet.

Der Samariterbund startete vor zehn Jahren mit dem ersten Sozialmarkt. Neben dem Samariterbund gibt es weitere Vereine, die Lebensmittel in Wien günstig anbieten, wie etwa den Verein START UP, das Team Österreich Tafel, Sozialmarkt Wien sowie das Projekt Le+O – Lebensmittel und Orientierung. Die Wiener Tafel nimmt als Verteilerorganisation eine besonderer Rolle ein, denn sie beliefert über 85 soziale Einrichtungen im Großraum Wien.