Ein Blick in den unbedachten und offenen Plenarsaal des Nationalrates im Rahmen einer Führung durch das in Umbau befindliche Parlamentsgebäude
APA/Roland Schlager
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Chronik

Parlament bekommt graues Blechdach

Das Parlamentsgebäude in Wien wird nach Abschluss der Generalsanierung kein grünes Kupferdach mehr haben. Die jetzige Abdeckung soll komplett durch ein graues Blechdach ersetzt werden, hieß es am Montag bei einer Baustellenführung.

Im Moment ist man mit den Bauarbeiten laut Angaben der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) „im Plan“, die angepeilte Fertigstellung im Sommer 2021 scheint realistisch.

Die statischen Arbeiten an dem historischen Gebäude sind laut BIG fast abgeschlossen. Lediglich im Besucherzentrum wird auch in dieser Richtung noch fleißig gewerkelt. Etwa 200 bis 250 Arbeiter sind jeden Tag im Einsatz, beim Besucherzentrum hätten sie laut BIG einen „architektonischen Meisterwurf“ umgesetzt. Durch Abbrucharbeiten ist es nämlich gelungen, Tageslicht ins Innere zu bekommen.

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Ein Blick in den unbedachten und offenen Plenarsaal des Nationalrates im Rahmen einer Führung durch das in Umbau befindliche Parlamentsgebäude
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Das grüne Kupferdach weicht grauem Blech
Bauarbeiter im unbedachten und offenen Plenarsaal des Nationalrates im in Umbau befindlichen Parlamentsgebäude
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Die Bauarbeiten laufen „nach Plan“
 Ein Blick über die Dächer des Parlaments
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Die Fertigstellung im Sommer 2021 scheint realistisch
Kreissäge und Schalungsholz im unbedachten und offenen Plenarsaal des Nationalrates des in Umbau befindlichen Parlamentsgebäudes
APA/Roland Schlager
Das Großprojekt spielt sich laut Bundesimmobiliengesellschaft in sechs Bauphasen ab
Ein Blick in den ehemaligen Sitzungssaal des Reichsrates des in Umbau befindliche Parlamentsgebäudes
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Ein Blick in den ehemaligen Sitzungssaal des Reichsrats
Ein Blick über die Dächer des Parlaments
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Durch die Generalsanierung entsteht ein Flächengewinn von etwa 13.000 Quadratmetern
Bauarbeiter auf der Baustelle des Parlaments
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Etwa 200 bis 250 Arbeiter sind jeden Tag im Einsatz
Ein Blick in den Sitzungssaal des Bundesrates im Parlament, das derzeit generalsaniert wird
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Insgesamt sind 80 Firmen an der Generalsanierung beteiligt

Flächengewinn von etwa 13.000 Quadratmetern

Aus ehemaligen Lagerräumen wurde für die Erweiterung des Besucherzentrums eine zusätzliche Nutzfläche von 500 Quadratmetern gewonnen. Ein geplanter Ausstellungsraum soll ein erhöhtes Volumen für die Öffentlichkeit bieten. Im Moment sieht es allerdings noch etwas wild aus: Stahlträger stützen die Konstruktion, Säulen werden abgerissen, Kabelrollen liegen herum, und große Ziegel werden in Scheibtruhen durch die Gegend geschoben. Insgesamt sind 80 Firmen an der Generalsanierung beteiligt. Durch die Generalsanierung entsteht ein Flächengewinn von etwa 13.000 Quadratmetern.

Die baulichen Eingriffe an dem Gebäude sind teilweise sehr riskant, weil die historischen Strukturen nicht beschädigt werden dürfen. Der ehemalige Bundesratssaal, der im Moment von riesigen Stahlträgern gehalten wird, ist mit Sensoren ausgestattet. Über eine App haben die Bauleiter immer die Kontrolle und werden sofort über etwaige Bewegungen informiert. Jede kleine Regung kann gefährlich sein, denn die wertvollen Wände und Verzierungen könnten Risse bekommen.

Großprojekt in sechs Bauphasen

Insgesamt spielt sich das Großprojekt laut Bundesimmobiliengesellschaft in sechs Bauphasen ab. Die Phasen eins bis vier laufen den Angaben zufolge im Moment alle gleichzeitig. Der erste Schritt beinhaltet Räumung und Entkernung des Gebäudes, in einem zweiten Schritt werden Abbrucharbeiten und statisch erforderliche Umlagerungen durchgeführt. Phase drei besteht aus Rohbaumaßnahmen wie Betonarbeiten an Wänden und Decken. In Phase vier kümmern sich die Arbeiter um Rohinstallationen und beginnen mit Ausbauarbeiten.

Phase fünf und sechs werden dann Komplettierung und eine erste Inbetriebnahme bzw. die Fertigstellung und die komplette Inbetriebnahme sein. Und ganz zum Schluss, nicht unwichtig für die Wiedereröffnung, wird man laut BIG „reinigen, reinigen, reinigen“.