Die Nordbahnhofhalle soll erhalten bleiben
Markus Fattinger
Markus Fattinger
Chronik

Weiter Streit um Abriss der Nordbahnhalle

Derzeit gibt es Streit um den Abriss der Nordbahnhalle in der Leopoldstadt. Eine Bürgerinitiative will sie als Kulturzentrum erhalten, eine andere will den kompletten Abriss. Dass sie langfristig bleibt, scheint aber unwahrscheinlich.

Seit zwei Jahren wird die Nordbahnhalle als Kulturzentrum betrieben. Eigentlich hätte sie abgerissen werden sollen. Doch dagegen hat sich die Bürgerinitiative „IG Nordbahnhalle“ gebildet, die 3.800 Unterschriften gegen den Abbruch gesammelt hat. Im Sommer hat die Stadt eingelenkt. Abgerissen wird nur ein Teil der Halle, der wichtigere bleibt erhalten und soll weiter als Kulturzentrum genutzt werden. Allerdings nur vorerst.

Die Halle steht nämlich in der sogenannten „Freien Mitte“ des Nordbahnviertels. Hier soll ein insgesamt 9,8 Hektar großer Freiraum geschaffen werden, um mehr Grün und einen Erholungstraum in die Gegend zu bringen. Es stehen sich nun zwei Bürgerinitiativen gegenüber, denn auch die „Freie Mitte“ geht auf die Initiative „Lebenswerter Nordbahnhof“ zurück.

Ein Punkt im Petitionsausschuss

Aus dem Büro der zuständigen Planungsstadträtin Brigitte Hebein (Grüne) heißt es dazu gegenüber Radio Wien: Man habe zwar den Abriss der Halle aufgeschoben, aber langfristig sei der Grün- und Freiraum wichtiger.

Dass die Halle, nachdem fertig nachgedacht wurde, langfristig bestehen bleibe, sei aber „höchst unwahrscheinlich“, meinte Hebein-Sprecher Georg Kehrer gegenüber der „Presse“. Das Leitbild sehe eben auch einen „Grün- und Freiraum“ vor, „das ist ein nachvollziehbarer Wunsch, das hat man sich so ausgemacht“.

Ganz abgeschlossen ist die Causa Nordbahnhalle noch nicht. Heute wird die Petition „SOS Nordbahnhalle – Abrisspläne stoppen!“ im Petitionsausschuss im Wiener Rathaus behandelt. Daneben wird über einen Nachtbürgermeister für Wien beraten. Ebenfalls ein Programmpunkt: „Das Dianabad soll wieder ein öffentliches Schwimmbad werden!“. Im Petitionsausschuss werden Bürgerbegehren, die mehr als 500 Unterschriften bekommen haben, besprochen.